Sogar meine Bank gratulierte mir diesmal zur "Vollendung des 40. Lebensjahres"... aber der Gruß von Tanja gefiel mir viel besser. (Das wurde einst über Sokrates geschrieben) Tja, nun ist es soweit. Was aber eigentlich gar nichts weiter bedeutet. Meine "magische Grenze" war eher die 35, als mir bewußt wurde, daß ich nun doch richtig erwachsen bin.

Seitdem habe ich das Plateau erklommen, ich brauch mich nicht mehr hochhangeln, ich kann es genießen, auf dem Geschafften zu tun und zu lassen, was ich will.

 

 

 

Irgendwie paßt es gut zusammen - das letzte Wochenende (siehe Bild) und eine gewisse Bilanz. So, wie dieses Wochenende lief, vorbereitet wurde und weiter wirkt - soll das sein, was ich ins bunte Leben hineinflechte. Nicht herausgehoben, einsam und abseits - nicht grau-in-grau-vergehend, sondern eine eigene Farbe einbringend.

Dieses Wochenende wurde nicht nur von meinem Privatinteresse getragen, sondern traf den Nerv von vielen. Ohne mich hätte es dieses Seminar aber auch nicht gegeben - ich konnte mich einbringen. Ich brauchte keine "große Theoretikerin" sein - sondern genoß es, zu erleben, wie wir gemeinsam wachsen. Inhaltlich trug ich eher schriftlich etwas bei als durch Reden - auch dies liegt mir und kombinierte sich fast perfekt mit Stefans Vorträgen und den Beiträgen aller Beteiligten. Auch in der Vorbereitung war ich nie allein (sonst hätte ichs gar nicht gemacht) und alles Folgende wird durch die Beteiligten selbst gemacht oder gar nicht. Genau so will ich wirken...

Noch mit 20 fühlte ich mich eher wie "Ein Blatt/getrudelt vom Winde...". Ich wußte, was ich nicht wollte - nämlich stumpf dahinleben. Was ich suchte, meinte ich "in der Wissenschaft" zu finden. Als ich drin war, hatte ich einen hohen Berg bestiegen - "schwere Wege sind genommen und kahle Bäume drohn von droben". Gerade da traf ich auf andere Menschen, die richtig lebten, d.h. sich für etwas einsetzten, die eine Atmosphäre um sich verbreiteten, in der man sich an- und aufgenommen fühlte. Ich ließ einen Eremiten im Gedicht zu mir sagen: "Und die, die da auch kämpfen - laß sie nie allein. So wirst du es erreichen, nie ganz allein zu sein." Der Kampf bezog sich auf den Sozialismus, den wir langsam in Gefahr sahen. Den haben wir verloren - aber die letzten zehn Jahre im real-existierenden Kapitalismus waren deshalb eigentlich umso mehr eine sinnvolle Zeit der Orientierungssuche, Gemeinschaftsbildung, Vernetzung, des gemeinsamen Lernens, Wachsens und sich-Freuens. "Das Wichtigste im Leben... sind nicht die Bücher, die du schreiben wirst...", deshalb tauchen sie in der Bilanz auch gar nicht auf.

 

Wenn ich einmal alt bin
möchte ich zurückschauen auf ein Leben,
das zwar nie erreichte die Sterne,
aber immer nach vorn führte,
immer den Weg teilte mit Freunden -

 

Ein großes Dankeschön an alle meine Begleiterinnen und Begleiter...

Mehr über mich

[Homepage] [Gliederung]

Stübchen Gliederung


- Diese Seite ist Bestandteil von "Annettes Philosophenstübchen" 2001 - http://www.thur.de/philo/40.htm -