Mitwelt-Katastrophen in Jugoslawien

"Giftgaskatastrophen und Zerstörung der Umwelt gehören in Jugoslawien
zum Bestandteil der NATO-Kriegsführung." (Junge Welt 20. April 1999)
"So etwas hat nicht einmal Adolf Hitler im Zweiten Weltkrieg getan."
(serbischer Umweltminister Branislav Blazic)

Die Toten dieses Krieges lassen sich weniger genau zählen. Beginnend mit den durch die UCK ermordeten serbischen Polizisten im Kosovo über die von Serben umgebrachten und bei der Vertreibung umgekommenen Kosovaren bis hin zu den Dutzenden "aus Versehen" oder den hunderten im Kalkül der Kriegslogik unvermeidbaren auch zivilen Opfer der Bombardements schwillt die Zahl der Ermordeten immer weiter an.
Diese Zahl wird endgültig unzählbar werden, wenn die indirekten Wirkungen dieses Krieges nicht mehr übersehen werden.

Die Bombardierung der geschützten Naturparks Fruska Gora, Kopaonik und Tara mag ja vielleicht nur für Öko-Freaks erschütternd sein.

Ungleich gefährlicher für das Leben der Menschen ist die Zerstörung z.B. der petrolchemischen Anlage Petrohemija, bei der Ammoniak und andere hochgiftige Stoffe freigesetzt wurden.

Die Giftgaswolke zog über bewohntes Gebiet, wurde vom Regen in die Donau gewaschen, die ihre giftige Last bis Ungarn weitertransportiert.

Die Nachbarländer sind direkt betroffen von der Verseuchung des Grundwassers. Serbien ist eins der größten Grundwasserreservoirs für ganz Europa!

In Pancevo zog die Giftgaswolke der zerbombten Düngemittelfabrik Asoterra glücklicherweise über unbewohntes Gebiet und das normalerweise dort gelagerte Ammoniak war gerade ausgelagert worden. Trotzdem sind die ausgetretenen Giftgase krebserregend.

Es ist absehbar, daß die Versorgung der jugoslawischen Bevölkerung mit Nahrungsmitteln durch das Fehlen der Düngemittel gefährdet ist.

Noch nicht getroffen, aber unmittelbar in Gefahr sind auch Atomkraftwerke und Forschungsreaktoren. Z. B. steht im bombardierten Vinca ein Atomkraftwerk und auch die Atommüllager bergen enorme Gefährdungen mit der Möglichkeit, die gesamte Bevölkerung Belgrads und der Umgebung umzubringen.

Allein die Menge der schon über Jugoslawien abgeworfenen Sprengstoffe übersteigt jetzt schon die Stärke der Hiroshima-Bombe.

Der Einsatz der A-10-Kampfflugzeuge mit "spezieller panzerbrechender Munition" erweist sich aufgrund der Ummantelung aus "abgebranntem/abgereicherten Uran" als "Atomkrieg niedriger Intensität". Auch in den "Tomahawk"-Marschflugkörpern ist zur Stabilisierung Uran 238 enthalten. Es besteht die Gefahr, "aus dem Kosovo ein atomares Ödland zu machen".

Mehr Infos dazu
von der Serbian Ecological Society

Alles zum Krieg in Jugoslawien

Erst mal wieder
ins Philosophenstübchen

- Diese Seite ist Bestandteil von "Annettes Philosophenstübchen" © 1999 - http://www.thur.de/philo/jug20.htm -