Wie bastelt man ein Chaospendel?


Die Idee ein Chaospendel für meine Mutti zum Geburtstag zu bauen ist schon ziemlich alt. Dieses Jahr haben wir sie angepackt. Es sollte zuerst ein Pendel aus drei Pendeln werden, wie die Skizzen zeigen. Es sollte ja aber nicht nur irgendein Chaospendel werden, sondern es sollte besonders lange und besonders chaotisch schwingen. Wo findet man Informationen dazu? Im Internet gab es nicht wirklich viel, viele Sachen haben wir einfach ausprobiert und uns dann selbst überlegt.
Das erste Model war aus Stabilbaukastenteilen. Damit konnte man leicht rumprobieren und ein Pendel anfügen oder wieder abnehmen. Dabei fiel mir auf, dass das Pendel viel schöner ist, wenn es aus vier Pendeln besteht.
Da wir das Pendel mit der CNC-Maschine aus Aluminium fräsen wollten, mussten die einzelnen Teile konstruiert werden. Aus ästhetischen Gründen sind die einzelnen Pendel geschwungen und abgerundet. Nachdem ich mich einmal in AutoCAD eingearbeitet hatte, ging die Konstruktion relativ schnell.
Die ersten Konstruktionen wurden dann ausgedruckt und es entstand dieses Papiermodell.
Die CNC-Maschine ist eine Maschine, die gesteuert durch ein Computerprogramm bestimmte Formen aus einem Stück Metall oder Keramik ausfräst. Wir haben die Teile für das Chaospendel aus Aluminium gefräst, damit sie schön leicht sind.
So sehen die fertig ausgefrästen Rohteile aus. Die Drehlager werden mit Kugellagern ausgestattet, damit sich die Teile besser und länger drehen können.
Das erste mal in Bewegung!
Damit das Chaospendel möglichst lange schwingt, darf der Gewichtsunterschied der einzelnen Pendelarme nicht zu groß sein, weil es sich sonst zu schnell einpendelt. Die Gewichte sind aus Lötzinn und, genauso wie die Kugellager, mit 2Komponenten-Kleber angeklebt.
Falsch! Als ich das Pendel lange beim Pendeln beobachtet habe, ist mir aufgefallen, dass es nicht wirklich chaotisch war, sondern alle Teile relativ unabhängig voneinander rotierten und sich irgendwann einpendelten. Weil alle Pendel fast ausgeglichen waren, so dass die rechte Seite fast genauso schwer war wie die linke Seite, hoben sich alle Kräfte, die beim Rotieren entstanden, auf und auf das Lager und somit auf das nächste Pendel wirkte so gut wie gar keine Kraft mehr. Also habe ich die Hälfte der Gewichte wieder entfernt, so dass sich das Ungleichgewicht von einem Pendel auf das nächste übertragen kann. Das gesamte Pendel pendelt sich jetzt nicht etwa schneller ein, sonder pendelt viel chaotischer als vorher!
Damit das Chaospendel schöner aussieht, wurde es mit Hologramm-Papier beklebt
Und so sieht das fertige Pendel jetzt aus.
Es war zwar viel Arbeit es zu bauen, aber der Aufwand hat sich gelohnt. Es pendelt ziemlich lange und mit den richtigen Lichtverhältnissen leuchtet und glitzert es richtig schön. Meine Mutti hat sich riesig gefreut.


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