Expo angreifen!
Weltausstellung will neues Atomzeitalter

Am 1.6.2000 startet in Hannover sowie in Hunderten kleiner und großer Projekte über den Erdball verteilt die Expo 2000. Sie will ein Bild der zukünftigen Welt entwerfen - geprägt von technischen Lösungen für die Probleme, die die Expo-MacherInnen heute als zentrale Probleme sehen: Reproduktionstechnologie und Bildungshilfe gegen die "Vermassung" (Zitat Expo-Beauftrage von Siemens), Gentechnik gegen den Hunger, der Transrapid zu Steigerung der Mobilität, Überwachungstechnik für die innere Sicherheit. Diese Form der Welt von morgen, für die die Expo wirbt, wird Mensch und Natur nur noch nach Verwertbarkeit und Profitinteressen einstufen, alles wird nach technischer Machbarkeit und im Interesse des Profits geordnet. Menschen als selbstbestimmte Wesen und in einer selbstorganisierten Gesellschaft kommen nicht mehr vor. Um diesem Weltbild einen demokratischen Glanz und ein "Wir-Gefühl" zu verleihen, haben die Expo sowie nahestehende Organisationen, z.B. die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, für Millionenbeträge soziale und ökologische Gruppen eingekauft, deren Beiträge am Rande des Geschehens stehen, aber dem Ganzen doch für den nötigen Anstrich einer ausgewogenen Welt verpassen. In der Welt von morgen soll auch die Atomenergie wiederbelebt werden. So werden im zentralen Themenpark, wo die zukünftige Welt erlebbar gemacht wird, der Europäische Druckwasserreaktor EPR und ein Fusionsreaktor zu bestaunen sein. Unter den weltweiten Projekten ist der Forschungsreaktor in Garching und die Fusionsforschungsanlage Wendelstein X nahe Greifswald. Die MacherInnen der Expo (im Aufsichtsrat und an anderen Führungsposten sitzen Bundes-, Landes- und hannoversche Regierung sowie die großen Konzerne ala DaimlerChrysler, ABB und Siemens zusammen) planen also weiter mit der Atomkraft - modernisiert natürlich wie die ganze Gesellschaft. Für Anti-Atom-Gruppen kann es zwei Gründe geben, den Expo-Widerstand mit zu organisieren: Erstens mit Zielrichtung gegen die PR-Show für neue Atomtechnik, zweitens aber auch, um einen breiten Widerstand gegen das auf der Expo gezeigte Gesellschaftsmodell zu entwickeln. Die Expo 2000 bietet die Chance für gemeinsame Aktionen über bisherige Grenzen hinaus: Anti-Atom-, feministische, antifaschistische, internationalistische, ökologische, Jugendinititiaven und viele mehr! Um das voranzubringen, hat das 3. Bundesweite Anti-Expo-Treffen zur Teilnahme am nächsten internationalen Widerstandstag "Global Action Day" am 30.11. aufgerufen.

Nächste Termine:

28.-31.10. in Hannover: 22. BUKO "Perspektiven gegen die schöne neue Expo-Welt" (Info: BUKO, Tel. 040/393156)

12.-14.11. im AJZ Bielefeld: 4. Bundesweites Anti-Expo-Treffen (Info: Büro für mentale Randale, 02361/17483)

30.11. weltweit: Global Action Day - dezentrale Aktionen gegen Symbole von Neoliberalismus und Expo 2000.

Anti-Expo-Infopaket gegen 10 DM beim Büro für mentale Randale, Wickingstr. 17, 45657 Recklinghausen.

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