In den letzten Jahren verdrängt die Debatte um Renditen und Gewinne in ethischen Geldanlagen die ursprünglichen ideellen Ziele. In der Orientierung auf Profite gehen qualitative Aspekte verloren. Zudem sinkt die Akzeptanz, denn die Demokratisierung von Projekten scheint der Rentabilität entgegenzustehen. Beteiligungsverfahren dauern und kosten Geld - zumindest scheint das vielen so. Die Folgen sind teilweise dramatisch: Ethische Geldanlagen orientieren sich immer mehr an denen, die Geld haben - und vernachlässigen die ideellen Aussagen und Zielgruppen. Und die Akzeptanz vieler Projekte, die vor allem unter Profit- und ökologischen Gesichtspunkten entstehen, aber ohne umfassende Beteiligung der Menschen in den betroffenen Regionen umgesetzt werden, sinkt. Nötig ist die Einführung eines neuen Kriteriums: Neben Ökologie und Rentabilität ist die demokratische Qualität von Firmen und Projekten in ethische Geldanlagekonzepte zu integrieren - sowohl für die Firmen also auch, deutlich wichtiger, für die konkreten Projekte. Windanlagen im Besitz von BürgerInnen; Biohöfe, die ihre Produktion auf Wünsche und den Bedarf der umgebenden Bevölkerung einstellen; Strom-ErzeugerInnen-VerbraucherInnen-Gemeinschaften; Möbelbau auf konkrete Nachfrage statt für den Markt; globaler Warenaustausch in freien Vereinbarungen - so und vielfältig anders kann eine ökologische und direkte Ökonomie aussehen.