Gerechter Lohn

 

siehe auch hier

"Man hört oft gegen den Anspruch der Lohnarbeiter auf VERKÜRZUNG IHRER ARBEITSZEIT mit dem Argument protestieren, daß ja viele in der Gesellschaft, die nicht Lohnarbeiter sind, ebenso lange und noch viel länger arbeiten [...]. Bei einer solchen Art zu argumentieren ignoriert man aber, daß der Arbeiter ja nur um den Lohn arbeitet, während die [...], die sich ihren Beruf frei wählen können, eine Arbeit haben, die sie [...] unmittelbar befriedigt.

Während die sogenannten höheren Berufe unmittelbar zur inneren Ausbildung und damit zum Wert des Lebens beitragen, kann sich der Lohnarbeiter nur außerhalb seiner Arbeitszeit seiner geistigen Ausbildung widmen und seinem Leben einen Wert geben.

Wir können sagen, daß die Arbeit in dem Maße, als sie nur als Mittel dient, um in den Besitz der zur Interessenbefriedigung erforderlichen Güter zu gelangen, ihrerseits eine Interessenverletzung und also eine negative Interessenbefriedigung darstellt. Wir erhalten dann als allgemeines Ergebnis den Satz, daß die Arbeit im umgekehrten Verhältnis zu der an sich schon durch sie gewährten Befriedigung zu entlohnen ist."

(Leonard Nelson, Gesammelte Schriften, Band VI, S. 302.304)

 


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