Neue Arbeit für Mühlheim

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Wege aus der Krise der Arbeit

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Mike Matabathe

aus Südafrika zu Besuch bei der SSM

von Ralf Berger

Am 28.9.02 hatte die SSM Besuch aus Südafrika. Mike Matabathe kommt aus Johannesburg und ist 27 Jahre alt.

Wie die meisten schwarzen Südafrikaner lebt er in einer der berüchtigten Townships, riesigen rassischen Ghettos, die das Apartheidregime um die Großstädte herum als Aufenthaltsort für schwarze Arbeitskräfte erbauen ließ.

Wie die meisten schwarzen Südafrikaner hatte Mike nur sehr begrenzte Möglichkeiten, Schulbildung zu erwerben. Sein dennoch sehr hohes Bildungsniveau verdankt er, wie viele andere, den oppositionellen sozialen und politischen Bewegungen, denen er seit frühester Jugend angehört.

Wie die meisten schwarzen Südafrikaner ist Mike arbeitslos und (über)lebt, zusammen mit seinem Bruder, na ja, irgendwie. Mike kam aus Initiative von ehemaligen Mitgliedern der deutschen Antiapartheidbewegung, finanziert von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt, für 2 Monate nach Deutschland und England. Ziel seines Aufenthalts ist es, sich Kenntnisse anzueignen, um in seinem Township ein community radio aufzubauen und Kontakte zur Antiglobalisierungsbewegung und zu Projekten der lokalen Ökonomie zu knüpfen.

Also war er bei der SSM gerade richtig. Detlef und Gisela erläuterten ihm Geschichte, Aktivitäten, Erfolge und Grenzen der Arbeit der SSM. Mike berichtete von der Situation in Südafrika: von der (politischen) Freiheit nach dem Sturz des Apartheidregimes und vom Desaster der neoliberalen Privatisierungspolitik der ehemaligen Befreiungsbewegung und jetzigen Regierungspartei ANC für die Masse der schwarzen Bevölkerung. Der massive Abbau von Industriearbeitsplätzen und die Privatisierung von Energie und Wasser schaffen eine drastische Verelendung. Die Situation verwirrt die Masse der Menschen, da sie große Hoffnungen in die Regierung gesetzt hatte. Selbsthilfeprojekte sind überlebenswichtig. Mike arbeitet beim Anti - Privatisierungsforum Johannesburg mit, das durch seine spektakulären Aktionen, wie z.B. das Kappen der privaten Stromversorgung der für die Privatisierung verantwortlichen Politiker, international bekannt wurde. Außerdem arbeitet er in einer Jugendorganisation, die Jugendliche organisiert, die auf der Straße leben. Nach dem Austausch der Gedanken und einem Rundgang über das Gelände der SSM meinte Mike: "Solche Projekte" brauchen wir auch".

Fazit: Südafrika und Deutschland: Trotz unterschiedlicher Erfahrungswelten viele gemeinsame Bedürfnisse und Utopien.

Mike grüßt euch alle noch mal ganz herzlich und bedankt sich für die Gastfreundschaft.

 

 

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