Neue Arbeit für Mühlheim

Institut für Neue Arbeit

Wege aus der Krise der Arbeit

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Arbeitsdienst fuer Paviane!
Ein gutgemeinter Vorschlag anlaesslich der aktuellen Hetze gegen Arbeitslose

von Norbert Trenkle

Kanzler Schroeder greift mit seiner Forderung, zukuenftig haerter gegen Drueckeberger vorzugehen, die nicht arbeiten wollen, entschieden zu kurz. Nicht nur Menschen, auch die intelligenteren unter den Tieren haben ganz hundsgemeine Tricks (wenn dieser Ausdruck hier erlaubt sei) entwickelt, um sich dem allgemeinen Arbeitsglueck zu entziehen, die bekanntlich erst den Affen zum Menschen macht (und nicht umgekehrt, wie einige boese Zungen behaupten). Das jedenfalls hat bereits Herr Immanuel Kant aus Koenigsberg in seinen naturwissenschaftlichen Kollegs hoechst ueberzeugend aufgezeigt, wo er ueber die Paviane zu berichten weiss: "Sie haben einen Hundskopf und koennen sehr geschwind auf zwei Fuessen gehen. Sie bestehlen das Feld und die Gaerten. Die Amerikaner glauben alle, dass diese Affen reden koennten, wenn sie wollten, aber sie taeten es nicht, um nicht zur Arbeit gezwungen zu werden". Herr Schroeder sollte sich das mal zu Herzen nehmen und nicht nur in den Arbeitsaemtern, sondern auch in den Tierparks endlich gehoerig aufraeumen. Er taete damit uebrigens auch jenen Affen und Menschen gleichermassen einen grossen Gefallen, die sich mit ihrer Faulheit unverantwortlicherweise nicht nur in ihrer moralischen, sondern auch in ihrer seelischen und koerperlichen Gesundheit schaedigen. Denn, so hat neuerdings eine wissenschaftliche Studie bestaetigt, in der Paviane mit Menschen verglichen wurden: "Eine gewisse Portion Stress haelt agil" (Nuernberger Nachrichten, 20.2.2001). Das nennen wir Fortschritt der Wissenschaft seit den Zeiten der Aufklaerung!

Allerdings stellte der Biologe Robert Sapolsky von der Stanford Universitaet auch fest, dass man es nicht uebertreiben soll, denn zuviel Stress "schwaecht das Herz und die Abwehrkraefte, macht depressiv und toetet Hirnzellen". Letzteres vor allem hatten wir - natuerlich nur aufgrund voellig unwissenschaftlicher Beobachtungen - auch schon befuerchtet und wollten deshalb unserem Kanzler dringend raten, gelegentlich einmal eine Kur am Wolfgangsee zu machen. Freilich, eine Schamfrist waere schon angebracht, denn sonst wuerde er unter den gegenwaertigen Umstaenden Gefahr laufen, selbst in den Ruch des Sozialschmarotzers zu kommen. Zum Glueck hat Professor Sapolsky aber bei seiner Untersuchung an maennlichen Pavianen herausgefunden, dass es noch ein anderes Mittel gegen den Stress gibt: "Das ist einmal ein Netzwerk stabiler sozialer Kontakte innerhalb der (Affen-)Gesellschaft und zum anderen der spielerische Umgang mit dem Nachwuchs":

Hier, Herr Kanzler, bietet sich die Chance, die CSU auch gleich noch beim Familienthema rechts zu ueberholen. Gegen Frau John koennten sie sich mit der Forderung nach Sprachkursen fuer Paviane profilieren. Und unter voelkischen Gesichtspunkten duerfte es auch nicht schwer sein, nachzuweisen, dass die Affen in Wirklichkeit die wahren Deutschen sind.

Wenn es interessiert: Das Kant-Zitat stammt aus: Eugen Skasa-Weiss, Kantīs grosse Voelkerschau, Muenchen 1960, S. 83).

 

 

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