Köln-Leverkusener WandZeitung
Nr. 1 - Juli 2002
Wohn-Skandal

Unternehmer Heiman bereichert sich an Selbsthilfegruppe - und die Stadt Köln schaut zu

Seit 1993 wohnt Frank Heimann mit seiner Familie umsonst auf dem Gelände der Selbsthilfegruppe SSM in Köln Mülheim. Ihm gehört die REHA-Training GmbH in Leverkusen-Schlebusch mit 20 Beschäftigten. Der "Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim" zahlt er allerdings für seine 170 qm - Wohnung null Miete. Sie haben richtig gelesen: Null-komma-nix.
Weil die SSM ausgegrenzten Menschen Arbeit und ein Dach über dem Kopf gibt, überließ die Stadt diesem Projekt die Wohnungen zur Hälfte des üblichen Preises für Sozialwohnungen. Die Sanierungsleistungen der Gruppe, die aus Abrißhäusern Wohnraum für mehr als zwanzig Menschen geschaffen hat, erkannte die Stadt zudem als Mietguthaben an, welches 14 Jahre lang abgewohnt werden kann.
 
Der erste Skandal
Obwohl Frank Heimann eine Firma hat und wohlhabend ist, will er von der Mieterleichterung für Bedürftige profitieren. Die Konsequenz: Unternehmer Heimann weigerte sich seit Jahren beharrlich, einen schriftlichen Vertrag mit der SSM abzuschließen. Er zahlt nicht einen Cent für seinen Wohnraum an die SSM. Der offene Betrag ist inzwischen auf 70.000 EUR angewachsen.

Der zweite Skandal
Die Selbsthilfegruppe kündigte Frank Heimann, weil er alle Gespräche und Einigungsversuche abgeblockt hat. Die Räumungsklage wurde beim Amtsgericht Köln eingereicht. Das Urteil der zuständigen Richterin Finster: Abzocker Heimann kann weiterhin umsonst wohnen, ohne daß ihm deswegen gekündigt werden könne. Allein weil er auf dem Gelände der SSM wohnt, stehe dem erfolgreichen Unternehmer weiterhin dieselbe Förderung zu wie bedürftigen Menschen, die ehemals obdachlos, arbeitslos oder drogenabhängig waren. Dies kann nicht rechtens sein.

  Die SSM weiß nicht mehr weiter
Die Familie Heimann verweigerte jahrelang ihre Pflichten und blockiert ohne Hemmungen weiterhin Wohnraum für Bedürftige. Unternehmer Heimann will nicht ausziehen, obwohl er gar nicht auf günstiges Wohnen angewiesen ist. Das Selbsthilfe-Projekt hat Berufung eingelegt. Ob nun doch noch im Sinne der sozialen Gerechtigkeit entschieden werden wird, steht allerdings in den Sternen.

Wie sehen Sie die Sache?
Schreiben Sie Frank Heimann und der SSM. Und dem Kölner Stadt-Anzeiger, der dazu berichtet und LeserInnenbriefe veröffentlicht hat.
Frank Heimann Düsseldorfer Str. 74 51063 Köln
SSM, Düsseldorfer Str. 74 51063 Köln
Kölner Stadtanzeiger, Amsterdamerstr. 192, 50590 Köln

Eine Information zum Wohnkonflikt sendet die SSM auf Anfrage zu.
v.i.S.d.P.: Martin Massip, Gustavstr. 49a, 46049 Oberhausen

 
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