KOSOVO`S "FREIHEITSKÄMPFER" WERDEN VOM

ORGANISIERTEN VERBRECHEN FINANZIERT

Von Michel Chossudovsky, Department of Economics, University of Ottawa, Ottawa, K1N6N5
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chossudovsky@sprint.ca
- Mittwoch 7. April 1999 -

Übersetzung: Peter Clausing, 2680 Solrod Strand, Dänemark, Tel/Fax +45-56-14 92 98, e-mail: pcl@post9.tele.dk (der englische Originaltext ist über diese e-mail-Adresse abrufbar).

 

Von den globalen Medien als humanitäre Friedensmission verkündet, sind die rücksichtslosen Bombardierungen von Belgrad und Pristina wesentlich weitreichender als der Bruch internationalen Rechts. Während Slobodan Milosevic dämonisiert und als unbarmherziger Diktator porträtiert wird, wird die Kosovo Befreiungsarmee (UCK) als achtbare nationalistische Bewegung dargestellt, die für die Rechte der ethnischen Albaner kämpft. In Wirklichkeit wird die UCK in stillschweigendem Übereinkommen mit den USA und seinen Alliierten vom organisierten Verbrechen unterhalten.

Einem Muster, dass während des Krieges in Bosnien geschaffen wurde, folgend, wurde die öffentliche Meinung sorgfältig irre geleitet. Der Multi-Milliarden-Dollar schwere Drogenhandel auf dem Balkan spielte eine Schlüsselrolle bei der "Finanzierung des Konflikts" in Kosovo in Übereinstimmung mit den ökonomischen, strategischen und militärischen Zielen des Westens. In europäischen Polizeiakten umfangreich dokumentiert und bestätigt durch zahlreiche Studien, war die Verflechtung der UCK mit Verbrechersyndikaten in Albanien, der Türkei und der Europäischen Union den westlichen Regierungen und Geheimdiensten seit Mitte der 90er Jahre bekannt.

"...Die Finanzierung der Kosovo Guerilla ist eine kritische Frage und testet auf schmerzhafte Weise Ansprüche einer "ethischen" Aussenpolitik. Soll der Westen eine Guerilla Armee unterstützen, die teilweise vom organisierten Verbrechen finanziert zu sein scheint ?" (1).

Während sich die UCK-Führer mit der US-Aussenministerin Madeleine Albright in Rambouillet die Hände schüttelten, war Europol damit befasst "einen Bericht für die europäischen Innen- und Justizminister über die Verbindungen zwischen der UCK und albanischen Drogenbanden zu schreiben." (2).
Gleichzeitig wurde die Rebellenarmee von den globalen Medien (in den Monaten vor den NATO-Bombardements) mit Geschick als weitgehend repräsentativ für die Interessen der ethnischen Albaner in Kosovo dargestellt.

Mit dem UCK-Führer Hashim Thaci (ein 29 Jahre alter "Freiheitskämpfer") als Chef-Unterhändler in Rambouillet, wurde die UCK praktisch zur führenden Kraft im Namen der Mehrheit der ethnischen Albaner, ungeachtet ihrer Verflechtung mit dem Drogenhandel. Der Westen benutzte die UCK-Marionetten, um ein Abkommen abnicken zu lassen, dass Kosovo in ein besetztes Gebiet unter westlicher Verwaltung verwandelt hätte.

Ironischerweise beschrieb Robert Gelbhard, Amerikas Spezialgesandter für Bosnien, die UCK im letzten Jahr als "Terroristen". Christopher Hill, Amerikas Chefunterhändler und Architekt des Rambouillet-Abkommens, "war zugleich ein scharfer Kritiker der UCK wegen ihrer mutmasslichen Drogengeschäfte"(3).
Darüberhinaus bestätigte, gerade ein paar Monate vor Rambouillet, das US-Aussenministerium (auf der Grundlage von Berichten der US-Beobachter-Mission) die Rolle der UCK bei der Terrorisierung und Entwurzelung der ethnischen Albaner:

"...Die UCK belästigt oder kidnapt jeden, der zur Polizei kommt,....UCK Vertreter haben Dorfbewohnern mit dem Tode und dem Verbrennen ihrer Häuser gedroht, wenn sie nicht in die Reihen der UCK treten wollten [ein Prozess, der sich während der NATO-Bombardements fortsetzte].....Der Druck durch die UCK hat eine Intensität erreicht, dass die Bewohner von 6 Dörfern in der Region Stimlje bereit sind zu flüchten" (4).

Parallel zur Unterstützung der "Befreiungsbewegung" mit ihrer Verflechtung mit dem Drogenhandel, schien der Westen die Absicht zu verfolgen, die zivile Kosovo Liga für Demokratie und ihren Führer Ibrahim Rugova zu umgehen. Letzterer forderte ein Ende der Bombardierungen und brachte seinen Wunsch nach Verhandlung einer friedlichen Übereinkunft mit den jugoslawischen Vertretern zum Ausdruck (5).
Es ist wert, sich daran zu erinnern, dass wenige Tage vor Rugova's Pressekonferenz vom 31 März, die UCK behauptete, dass er (zusammen mit weiteren Führern, einschliesslich Fehmi Agani) von den serben getötet worden sei.

VERDECKTE FINANZIERUNG DER "FREIHEITSKÄMPFER"

Erinnern wir uns an Oliver North und die Contras? Das Schema in Kosovo gleicht dem anderer verdeckter Operationen der CIA in Mittelamerika, Haiti und Afghanistan, wo "Freiheitskämpfer" über die Wäsche von Drogengeld finanziert wurden. Seit Beginn des kalten Krieges haben westliche Geheimdienste eine komplexe Beziehung zum illegalen Drogenhandel entwickelt. Immer wieder hat Drogengeld, gewaschen im internationalen Bankensystem, verdeckte Operationen finanziert.

Dem Autoren Alfred McCoy zufolge, wurde das Schema der verdeckten Finanzierung während des Indochina-Krieges geschaffen. In den 60er Jahren wurde die Meo Armee in Laos durch Drogengeld finanziert, Teil der Militärstrategie Washingtons gegen die vereinten Kräfte der neutralen Regierung von Prinz Souvanna Phouma und des Pathet Lao (6).

Das in Indochina geschaffene Muster der Drogenpolitik ist seitdem in Mittelamerika und in der Karibik wiederholt worden. "Die ansteigende Kurve der Kokain-Importe in die USA", schrieb der Journalist John Dinges, "folgt nahezu vollständig dem Fluss US-amerikanischer Waffen und Militärberater nach Mittelamerika" (7).

Es war bekannt, dass die Militärs von Guatemala und Haiti, denen die CIA verdeckte Unterstützung gewährte, an dem über Südflorida abgewickelten Drogenhandel beteiligt waren. Und wie durch die Iran-Contra-Affäre und die Skandale der Bank of Commerce and Credit International (BCCI) bekannt, gibt es schwerwiegende Beweise dafür, dass verdeckte Operationen durch die Wäsche von Drogengeld finanziert wurden. "Schmutziges Geld", recycled durch das Bankensystem - oft durch eine anonyme Scheinfirma - wurde "verdecktes Geld", dass verwendet wurde, um verschiedenste Rebellengruppen und Gürillabewegungen, einschliesslich Nicaraguas Contras und die afghanischen Mujaheddins zu finanzieren. Aus einem 1991er Bericht des Time Magazines:
"Da die USA die Mujaheddins Rebellen mit Stinger-Raketen und anderen Rüstungsgütern versehen wollten, brauchten sie die volle Kooperation Pakistans. Mitte der 80er Jahre war die CIA-Niederlassung in Islamabad zur grössten US- Geheimdienst-Basis der Welt geworden. Wenn die BCCI eine solche Blamage für die USA ist, dass keine öffentliche Untersuchung durchgeführt wird, hat dies eine Menge damit zu tun, dass die USA bezüglich des Heroinschmuggels in Pakistan beide Augen zudrückten', sagte ein US- Geheimdienstmann." (8).

AMERIKA UND DEUTSCHLAND HAND IN HAND

Seit den frühen 90er Jahren arbeiten Deutschland und die USA Hand in Hand bei der Etablierung ihrer jeweiligen Einflusssphären auf dem Balkan. Diese Zusammenarbeit gab es auch bei den Geheimdiensten. Laut Geheimdienst-Analytiker John Whitley wurde die verdeckte Unterstützung der Kosovo Befreiungsarmee als gemeinsame Operation der CIA und des Bundesnachrichtendienstes, BND, durchgeführt (letzterer spielte eine Schlüsselrolle bei der Installierung der rechtsradikalen nationalistischen Regierung unter Franjo Tudjman in Kroatien). (9). Die Aufgabe, die UCK zu schaffen und zu finanzieren, wurde ursprünglich Deutschland übertragen: "Sie benutzten deutsche Uniformen, ostdeutsche Waffen und wurden teilweise durch Drogengeld finanziert" (10).
Laut Whitley, war danach die CIA an der Ausbildung und Ausrüstung der UCK in Albanien beteiligt (11).

Die verdeckten Aktionen des BND stimmten mit der Absicht Bonns überein, seinen "Lebensraum" auf den Balkan auszudehnen. Vor Beginn des Bürgerkrieges in Bosnien, spielten Deutschland und sein Aussenminister Hans Dietrich Genscher eine aktive Rolle bei dessen Abspaltung; "das Tempo der internationalen Diplomatie" wurde durch Deutschland verschärft und es übte Druck auf seine westlichen Verbündeten aus, Slowenien und Kroatien anzürkennen. Der Organisation Geopolitical Drug Watch zu Folge favorisierten sowohl Deutschland als auch die USA (obwohl nicht offiziell) die Schaffung eines "Grossalbanien", bestehend aus Albanien, Kosovo und Teilen Mazedoniens (12). Laut Sean Gervasi, ersuchte Deutschland bei seinen Alliierten um freie Hand, um "ökonomische Dominanz in Gesamtmitteleuropa zu erlangen" (13).

ISLAMISCHE FUNDAMENTALISTEN UNTERSTÜTZEN DIE UCK

Die "versteckte Plan" von Bonn und Washington bestand in der Schaffung nationalistischer Befreiungsbewegungen in Bosnien und Kosovo mit dem endlichen Ziel, Jugoslawien zu destabilisieren. Dieses Ziel wurde auch durch "Augenschliessen" in Bezug auf das Einsickern von Söldnern und finanzieller Unterstützung aus fundamentalistisch-islamischen Quellen verfolgt (14).
Söldner, finaziert von Saudi Arabien und Kuwait kämpften in Bosnien (15). Und das bosnische Muster wurde in Kosovo wiederholt: Mujaheddin Söldner aus verschiedenen islamischen Ländern kämpfen Berichten zu Folge zusammen mit der UCK in Kosovo. Weiterhin wird berichtet, dass deutsche, türkische und afghanische Ausbilder die UCK in Gürilla- und Ablenkungstaktiken

unterweisen (16).
Laut DPA wurde die finanzielle Unterstützung für die UCK von islamischen Ländern über den früheren albanischen Chef des National Information Service, Bashkim Gazidede, geleitet (17). "Gazidede ist Berichten zu Folge ein gläubiger Moslem, der im letzten Jahr [1997] aus Albanien flüchtete, weil gegen ihn ein Untersuchungsverfahren wegen Kontakten zu islamischen Terrororganisationen läuft (18).
Die Versorgungsrouten für die Bewaffnung der UCK-"Freiheitskämpfer" laufen über die zerklüftete Gebirgsgrenze zwischen Kosovo und Albanien bzw. Mazedonien. Albanien ist auch eine Drehscheibe für den Drogenhandel des Balkans, von wo aus Klasse 4-Heroin nach Westeuropa gelangt. 75% des nach Westeuropa gelangenden Heroins kommt aus der Türkei. Und ein grosser Teil der aus der Türkei kommenden Drogentransporte wird durch den Balkan transportiert. Nach Schätzungen der US Drogenbehörde (DEA), " verlassen jeden Monat schätzungsweise 4-6 Tonnen Heroin die Türkei [durch den Balkan] mit Bestimmungsort Westeuropa" (19). Ein jüngster Bericht des Bundeskriminalamtes in Deutschland sagt, dass: "Ethnische Albaner inzwischen die stärkste Gruppe beim Vertrieb von Heroin in westlichen

Verbraucherländern sind (20).

DIE WÄSCHE DES SCHMUTZIGEN GELDES

Um zu florieren, brauchen die am Drogenhandel des Balkans beteiligten Vebrechersyndikate Freunde in hohen Positionen. Schmuggelringe mit angeblichen Verbindungen zur türkischen Regierung, sollen den Heroinschmuggel durch den Balkan kontrollieren und dabei "eng mit anderen Gruppen kooperieren, mit denen sie politische oder religiöse Verbindungen haben", einschliesslich krimineller Gruppen in Albanien und Kosovo (21). Mächtige politische Geheimlobbies der globalen Finanzwelt, die mit dem organisierten Verbrechen in Verbindung stehen, kultivieren den Kontakt mit prominenten Politikern und Offiziellen des militärischen und Geheimdienst-Establishments.
Der Drogenhandel nutzt nichtsdestoweniger respektierte Banken, um grosse Mengen schmutzigen Geldes zu waschen. Mit angenehmem Abstand vom Schmuggel an sich, streichen machtvolle Bankinteressen in der Türkei, hauptsächlich aber jene in den Finanzzentren Westeuropas, auf diskrete Weise fette Gewinne aus Multi-Milliarden-Dollar Waschoperationen ein. Diesen Interessen kommt es sehr darauf an, eine sichere Passage der Drogenladungen zu den westeuropäischen Märkten zu garantieren.

DIE ALBANISCHE CONNECTION

Waffenschmuggel von Albanien nach Kosovo und Mazedonien begann Anfang 1992, als die Demokratische Partei, mit Präsident Sali Berisha an der Spitze, an die Macht kam. Untergrund-Ökonomie und -Grenzhandel waren in grossem Stil entstanden. Ein Dreieckshandel von Öl, Waffen und Drogen hatte sich gebildet, hauptsächlich im Ergebnis des von der internationalen Gemeinschaft über Serbien und Montenegro verhängten Embargos und der von Griechenland gegenüber Mazedonien ausgübten Blockade.
Industrie und Landwirtschaft in Kosovo gingen Bankrott im Ergebnis der tödlichen vom IMF an Belgrad verabreichten "ökonomischen Medizin" im Jahr 1990. Das Embargo wurde über Jugoslawien verhängt und ethnische Albaner sowie Serben gerieten in abgrundtiefe Armut. Der ökonomische Kollaps schuf ein Klima, dass den illegalen Handel förderte. Die Arbeitslosenquote in Kosovo stieg schrittweise bis zu 70% (westlichen Quellen zu Folge).
Armut und der ökonomische Kollaps verschlimmerten die schwelenden ethnischen Spannungen. Tausende von arbeitslosen Jugendlichen einer verarmten Bevölkerung "knapp über 20" wurden in die Reihen der UCK eingegliedert (22).
Im benachbarten Albanien, schufen die 1992 angewendeten Reformen zum freien Markt Bedingungen, die die Kriminalisierung staatlicher Institutionen begünstigten. Drogengeld wurde auch in den albanischen Pyramiden (Ponzi Systeme) gewaschen, die unter der Regierung des ehemaligen Präsidenten Sali Berisha (1992-1997) wie Pilze aus dem Boden schossen (23). Diese zwielichtigen Investmentfonds waren ein integraler Teil der ökonomischen Reformen, die Albanien von westlichen Kreditoren aufgebürdet wurden.
Drogenbarone in Kosovo, Albanien und Mazedonien (mit Verbindungen zur italienischen Mafia), wurden zu den neün ökonomischen Eliten, oftmals in Verbindung mit westlichen Geschäftsinteressen. Nachfolgend wurden die Gewinne aus Drogen- und Waffenhandel in andere illegale Aktivitäten eingespeist (und umgekehrt), einschliesslich eines riesigen Prostitutionsringes zwischen Albanien und Italien. Kriminelle Gruppen aus Albanien "sind durch die Betreibung von Prostitutionsringen so machtvoll geworden, dass sie selbst jene aus Calabria an Stärke und Einfluss übertreffen" (24).
Die Anwendung der "starken ökonomischen Medizin" unter Anleitung der in Washington ansässigen Bretton Woods Institutionen hat dazu beigetragen, das albanische Bankensystem zu ruinieren und den Kollaps der albanischen Ökonomie hervorzurufen. Das daraus resultierende Chaos ermöglichte es amerikanischen und europäischen transnationalen Konzernen, sich sorgfältig zu positionieren. Verschiedene westliche Ölgesellschaften, einschliesslich Occidental, Shell und British Petroleum hatten ihr Auge auf Albaniens zahlreiche und unerforschte Ölvorräte geheftet. Westliche Investoren lechzten auch nach Albaniens umfangreichen Reserven an Chrom, Kupfer, Gold, Nickel und Platin....
Die Adenauerstiftung leistete Lobby-Arbeit für deutsche Bergbau-Interessen (25).
Berisha's Verteidigungsminister, Safet Zoulali (der Beteiligung an illegalem Öl- und Drogenhandel verdächtigt) war der Architekt des Übereinkommens mit Deutschland's Preussag (die dadurch die Kontrolle über Albaniens Chrombergwerke erlangte), das ein Wettbewerbsangebot des US-kontrollierten Konsortiums Macalloy INC. In Verbindung mit Rio Tinto Zimbabwe (RTZ) ausschaltete (26).
Grosse Mengen an Narcodollar wurden in das Privatisierungsprogramm recycled, wodurch die Mafias Staatsanteile erwerben konnten. In Albanien führte das Privatisierungsprogramm praktisch über Nacht zur Entstehung einer besitzenden Klasse, die sich dem "freien Markt" zutiefst verpflichtet fühlt. In Nordalbanien ist diese Klasse mit den Gügü "Familien" assoziiert, die wiederum mit der demokratischen Partei in Verbindung stehen.
Kontrolliert durch die Demokratische Partei unter der Präsidentschaft von Sali Berisha (1992-1997) war mit Unterstützung westlicher Bankinteressen Albaniens grösste finanzielle "Pyramide", die VEFA Holdings der Gügü "Familien" Nordalbaniens, geschaffen worden. Gegen VEFA lief 1997 in Italien ein Verfahren wegen ihrer Verbindung zur Mafia, die vermutlich VEFA benutzte, um grosse Mengen schmutzigen Geldes zu waschen (27).
Presseberichten zu Folge (die sich auf Geheimdienstqüllen beziehen), waren während der Präsidentschaft von Sali Berishas wichtige Mitglieder der Albanischen Regierung, einschliesslich Kabinettsmitglieder und Angehörige der Geheimpolizei, beschuldigtermassen in Drogenhandel und Waffenschmuggel in den Kosovo verwickelt:
"(....) Die Anschuldigungen sind sehr ernster Natur. Es ist anzunehmen, dass Drogen, Waffen und Schmuggelzigaretten von einem Unternehmen gehandelt wurden, dass offen von der Demokratischen Partei, Shqiponja, betrieben wird (...). Im Jahr 1996 wurde der Verteidigungsminister, Safet Zhulali [beschuldigt], sein Amt benutzt zu haben, um Waffen, Öl und Schmuggelzigaretten zu transportieren (...) Drogenbarone aus Kosovo (...) operieren ungestraft in Albanien und ein Grossteil des Transports von Heroin und anderen Drogen von Mazedonien und Griechenland durch Albanien auf dem Weg nach Italien, wird vermutlich durch Shik, der Sicherheitspolizei, organisiert (...). Geheimdienstmitarbeiter sind der Überzeugung, dass die Kommandokette in den Schmuggelringen bis hinauf zur Spitze gehen und zögerten nicht, in ihren Berichten die Namen von Ministern zu nennen" (28).
Der Handel mit Drogen und Waffen florierte ungestört von der Anwesenheit eines grossen Kontingents amerikanischer Truppen an der albanisch-mazedonsichen Grenze, die dort seit 1993 mit dem Mandat stationiert waren, das Embargo durchzusetzen. Der Westen schloss die Augen. Die Gewinne aus Öl- und Drogenschmuggel wurden benutzt, um Waffenkäufe zu finanzieren (oft durch direkten Tausch): "Öl-Lieferungen an Mazedonien (wodurch das griechische Embargo von 1993/94 umgangen wurde) konnten benutzt werden, um Heroin[handel] zu verdecken, so wie es auch die Lieferungen von Kalaschnikows an die albanischen "Brüder" in Kosovo tun (29).
Die Clans aus dem Norden hatten auch Verbindungen mit den italienischen Verbrechersyndikaten entwickelt (30). Umgekehrt, spielten letztere eine Schlüsselrolle beim Waffenschmuggel über die Adria in die albanischen Häfen Dures und Valona. Ende 1992 waren die Waffen, die nach Kosovo geleitet wurden überwiegend leichte Waffen, einschliesslich Kalaschnikows, RPK und PPK Maschinengewehre, Maschinengewehre vom Kaliber 12,7 usw. Die Erträge vom Drogenhandel haben die UCK in die Lage versetzt, in kurzer Frist eine Armee von ca. 30 000 Mann aufzubaün. In letzter Zeit hat die UCK kompliziertere Waffensysteme erworben, einschliesslich Boden-Luft- und Anti-Panzer-Raketen. Laut Belgrad kam ein Teil des geldes direkt von der CIA, "kanalisiert über die sogenannte "Regierung von Kosovo" mit Sitz in Genf. Das Washingtoner Büro hat die Public-Relations Firma Ruder Finn unter Vertrag , die für ihre Verleumdung der Regierung in Belgrad bekannt ist" (31).
Die UCK ist auch im Besitz elektronischer Ausrüstung, die es ihr ermöglicht, Informationen über jugoslawische Truppenbewegungen von NATO Satelliten zu empfangen. Über das UCK Ausbildungslager in Albanien wird gesagt, dass man sich dort "auf die Ausbildung an schweren Waffen konzentriert - raketengetriebene Granaten, Artillerie mittleren Kalibers, die Benutzung von Panzern und Transportern sowie auf Kommunikation, Kommando und Kontrolle."
(nach jugoslawischen Regierungsqüllen). (32).
Die umfangreichen Waffenlieferungen an die Rebellenarmee in Kosovo klingt überein mit den geopolitischen Zielen des Westens. Deshalb überrascht das "betäubende Schweigen" der internationalen Medien im Bezug auf den Drogen-Waffen-Handel in Kosovo nicht. Mit den Worten eines 1994er Berichte von Geopolitical Drug Watch: "wird der Schmuggel [von Drogen und Waffen] im Grunde aus der Sicht seiner geopolitischen Bedeutung bewertet (...) In Kosovo nährt der Drogen- und Waffenhandel geopolitische Hoffnungen und Befürchtungen.."(33).
Das Schicksal von Kosovo war schon vor der Unterzeichnung des Dayton Abkommens von 1995 sorgfältig geplant worden. Die NATO ging eine ungesunde "Vernuftehe" mit der Mafia ein. "Freiheitskämpfer" wurden plaziert, der Drogenhandel ermöglichte es Washington und Bonn, den "Kosovo-Konflikt zu finanzieren", mit dem endgültigen Ziel der Destabilisierung der Regierung in Belgrad und die vollen Re-Kolonisierung des Balkans. Das Ergebnis ist die Zerstörung eines ganzen Landes. Westliche Regierungen, die an der NATO Operation teilnehmen, tragen eine schwere Last der Verantwortung für den Tod von Zivilisten, der Verarmung von sowohl ethnischen-albanischen als auch serbischen Bevölkerung und der Not jener, die im Ergebnis des Bombardements brutal aus den Städten und Dörfern Kosovos vertrieben wurden.

FUSSNOTEN

1. Roger Boyes and Eske Wright, Drugs Money Linked to the Kosovo Rebels The Times, London, Monday, March 24, 1999.
2. Ibid.
3. Philip Smucker and Tim Butcher, "Shifting stance over KLA has betrayed' Albanians", Daily Telegraph, London, 6 April 1999.
4. KDOM Daily Report, released by the Bureau of European and Canadian Affairs, Office of South Central European Affairs, U.S. Department of State, Washington, DC, December 21, 1998; Compiled by EUR/SCE (202-647-4850) from daily reports of the U.S. element of the Kosovo Diplomatic Observer Mission, December 21, 1998.
5. "Rugova, sous protection serbe appelle a l'arret des raides", Le Devoir, Montreal, 1 April 1999.
6. See Alfred W. McCoy, The Politics of Heroin in Southeast Asia Harper and Row, New York, 1972.
7. See John Dinges, Our Man in Panama, The Shrewd Rise and Brutal Fall of Manül Noriega, Times Books, New York, 1991.
8. "The Dirtiest Bank of All," Time, July 29, 1991, p. 22.
9. Truth in Media, Phönix, 2 April, 1999; see also Michel Collon, Poker Menteur, editions EPO, Brussels, 1997.
10. Quoted in Truth in Media, Phönix, 2 April, 1999).
11. Ibid.
12. Geopolitical Drug Watch, No 32, June 1994, p. 4.
13. Sean Gervasi, "Germany, US and the Yugoslav Crisis", Covert Action Quarterly, No. 43, Winter 1992-93).
14. See Daily Telegraph, 29 December 1993.
15. For further details see Michel Collon, Poker Menteur, editions EPO, Brussels, 1997, p. 288.
16. Truth in Media, Kosovo in Crisis, Phönix, 2 April 1999.
17. Deutsche Presse-Agentur, March 13, 1998.
18. Ibid.
19. Daily News, Ankara, 5 March 1997.
20. Quoted in Boyes and Wright, op cit.
21. ANA, Athens, 28 January 1997, see also Turkish Daily News, 29 January 1997.
22. Brian Murphy, KLA Volunteers Lack Experience, The Associated Press, 5 April 1999.
23. See Geopolitical Drug Watch, No. 35, 1994, p. 3, see also Barry James, In Balkans, Arms for Drugs, The International Herald Tribune Paris, June 6, 1994.
24. The Guardian, 25 March 1997.
25. For further details see Michel Chossudovsky, La crisi albanese, Edizioni Gruppo Abele, Torino, 1998.
26. Ibid.
27. Andrew Gumbel, The Gangster Regime We Fund, The Independent, February 14, 1997, p. 15.
28. Ibid.
29. Geopolitical Drug Watch, No. 35, 1994, p. 3.
30. Geopolitical Drug Watch, No 66, p. 4.
31. Quoted in Workers' World, May 7, 1998.
32. See Government of Yugoslavia at
http://www.gov.yu/terrorism/terroristcamps.html
33. Geopolitical Drug Watch, No 32, June 1994, p. 4.

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