D) ökologisch verträgliche, humane und produktive technische Produktionsmittel

 

Die in B) vorausgesetzte hohe Produktivität der stofflich-energetischen Bedürfnisbefriedigung ist nicht möglich mit den Mitteln der vorindustriellen Zeit, sondern nutzt die durch die "Megamaschine" hindurchgegangenen Produkte nun in völlig neuer Weise (vgl. Meretz a).

Die moderne Fertigungstechnik wird inzwischen sowieso in Richtung automatisierter Kleinstserienfertigung entwickelt, die Planungs- Steuerungs- und Regelungstechnik in Richtung Dezentralisierung und Flexibilisierung ("Multiagentensysteme")... (Dies kann analysiert und bewertet werden, wie dies Marx mit der damals entstehenden Werkzeugmaschinenproduktion im 13. Kapitel des 1. Bd. des Kapitals tat.). Zur Zeit entsteht eine "automatische Produktionsweise zweiter Ordnung, die massenhafte Herstellung von Einzelprodukten auf direkte Anforderung durch den Bestellenden", d.h. eine Selbstplanung (Meretz a) möglich. Im Produktionsbereich selbst verlagert sich die Entscheidungskompetenz damit zwangsläufig in die direkte Produktion. Insgesamt entstehen zur Zeit mannigfaltige "Vorstellung(en) von Informations&Kommunikations-Systemen als Handlungskoordinationsmedium kooperativer Interaktionen in einer alternativen Gesellschaftsformation" (Fuchs).

Hier liegen Basisvoraussetzungen für eine völlig neue Produktionsweise vor, die als Utopie durchaus das Modell Replikator (StarTrek) haben kann. Dabei werden die jeweiligen Anforderungen nutzerfreundlich eingegeben und die Technik realisiert die Wünsche auf Grundlage von fertigen Modulen "im Hintergrund".

  Die Vision:

...Die Nanofax AG bietet eine Technologie an, die auf digitale Weise Gegenstände produziert - physisch und über räumliche Entfernungen hinweg. Innerhalb gewisser sehr enger Grenzen natürlich. Wenn man eine Kinderpuppe in ein Lucky-Dragon-Nanofax inLondon legt, wird sie beispielsweise im Lucky-Dragon-Nanofax in New York reproduziert...

(W. Gibson:Futurematic, S.279)

...Dies war die Art und Weise, wie die Wirtschaft funktionierte.
Es war nicht schwieriger, ein Flugzeug zu bauen,
als einen halben Liter Benzin herzustellen.
Moleküle, die sich bewegen, sich an ihrem Platz einordnen.
Einfach nur Dinge...

(I.McDonald: Kirinja, S.270)


Exponat der EXPO 2000 mit
atomar-molekularer Produktion
  Die Realität:

Was früher mit einer Fräs- oder Bohrmaschine Schritt für Schritt handgesteuert gemacht werden mußte, erledigt die Maschine heute alleine. Ich kann daneben sitzen und lesen... (natürlich SF)


Arbeitsplatz an einer kleinen CNC-Maschine im Jahr 2002
  Und es geht weiter...:

Eine andere Produktionswelt ist möglich!

Rapid Producing

Wiki-Diskussion dazu

Nach dem Personal Computer kommt nun auch der Personal Fabricator!

Weiter gehts auch in den neuen Projekten von Frithjof Bergmann.

 
Siehe auch:

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Siehe auch:

Zwischen Selbstverwertung und Selbstentfaltung
Zum neuen Charakter dezentral-vernetzter Produktionsweisen (von Stefan Meretz und Annette Schlemm)

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