Kurzurlaub in Griechenland
Zum ersten Mal verbrachten Tanja und ich einige Tage Urlaub im Frühjahr ohne Hermann. Tanja mag Griechenland sehr und deshalb wollte sie mir einiges von diesem schönen Land zeigen. Deshalb flogen wir am 21.3.2009 nach Thessaloniki. Zurück kamen wir am 1.4. aus Athen.
In Thessaloniki war es vor allem kalt und nass. Wir besuchten einige Museen - das jüdische Museum, das Stadtmuseum im Weißen Turm (siehe Bild) und das Byzantinische Museum.

In Saloniki ist es gar nicht die griechische Geschichte, die den Besuchern auf Schritt und Tritt begegnet, sondern die byzantinische und römische Vergangenheit prägten die Stadt viel mehr.

Wir waren vor allem vom Fleisch- und Fischmarkt beeindruckt und vom Nebeneinander von recht hohen Wohnbauten aus den 50ern und 60ern und alten Bauten, die oft sehr baufällig aussehen, wenn man über die Läden ins zweite Geschoss hoch schaut.

Meine erste Begegnung mit der griechischen Philosophie hatte ich dort auch schon - auf dem Aristoteles-Platz konnte man diesem schon die Füße küssen oder abtatschen oder auch nicht, und eine große Buchhandlung bemühte sich, in Englisch zu radebrechen:

Lohnenswert ist der Spaziergang entlang der Reste der alten byzantinischen Mauer hinauf zur alten Zitadelle, die noch bis 1989 als Gefängnis genutzt wurde.
Um nicht nur in der Stadt zu bleiben, machten wir dann noch einen Busausflug quer durch die sehr bergige Halbinsel Chalkidiki zu einer der anschließenden drei "Finger"-Halbinseln nach Nikiti. Von dort aus konnten wir auch die andere Halbinsel "Kassandra" sehen (siehe Bild) und einen Blick auf die Halbinsel Athos auf der anderen Seite werfen, die wir sowieso nicht hätten besuchen dürfen, weil diese heilige Erde nur durch Männer betreten werden darf (auch die weiblichen Haustiere sind verbannt; wie sie es mit Wildtieren machen, ist unbekannt).
Am 26.3. fuhren wir mit dem Zug 5 Stunden lang nach Athen durch eine Landschaft, die durch hohe und schroffe Berge mit teilweise sehr ebenen Talbereichen gekennzeichnet ist. Dabei fuhren wir auch am Olymp vorbei.
Eulen braucht man tatsächlich nicht nach Athen zu tragen und berühmte Leute trifft man auf Schritt und Tritt (naja, ehrlich gesagt vor allem im Museum):

Aristoteles

Platon

Marc Aurel

Homer

Auch andere Musen sind unübersehbar
Links die Philosophie und rechts die Astronomie und die Physik.
(P.S. Die Musen sind weiblich, zu "echten" Helden wurden anscheinend nur Männer...)
Zwar konnte ich kein Bildnis von Sokrates finden, aber er war trotzdem allgegenwärtig:
Und hier befand sich (nach dem Volksmund) das Gefängnis, in dem er starb.
Ansonsten ist Athen natürlich unbeschreiblich und die Fotos sehen eh wie Kalenderbilder aus. Das Wetter war auch wärmer geworden, einmal hatten wir auch Sonne und blauen Himmel - meine Erkältung verzog sich langsam.

Direkt unter der Akropolis schmiegen sich kleine Häuschen an den Berg, Anafiotika, genannt nach der Insel, von welcher die Erbauer und Bewohner einst kamen.
Auf den Märkten waren die Fische noch größer als in Thessaloniki, wir besuchten auch einen Flohmarkt, begannen Fotos von den Katzen und den allgegenwärtigen Straßenhunden zu sammeln... strichen durch fast alle Touri-Viertel,
und bestaunten die riesige Stadt von drei verschiedenen Bergen aus bei Nacht:

Aber wir erlebten auch ein politisches und kämpferisches Athen.

Einer der zentralen Plätze war mehrere Tage und Nächte lang von zeltenden Arbeiterinnen und Arbeitern besetzt, die gegen die Schließung ihrer Fabrik, für die sie auch schon monatelang ohne Lohn arbeiteten, protestierten.
Zur Vorgeschichte gab es in der Zeitung "direct action" auch einen Bericht.

Politische Plakate klebten fast überall und wie schon in Saloniki schien das Unigebäude von den linken Gruppen dominiert:


Nicht immer verstanden wir gleich, worum es ging. Aber ein Plakat tauchte immer wieder auf und wir waren auch schon an einem interessanten Platz vorbei gekommen:
Zwei Detailaufnahmen von den Plakaten am Rand des Platzes:
Auf dem Plakat mit der Baum-Faust war ein Termin angegeben, an dem wir an den Platz gingen. Nach und nach trafen viele Menschen ein, Studierende - aber auch ältere Menschen, von einem fast "bürgerlichen" Typ, wie sie bei uns bei politischen Demonstrationen so gut wie gar nicht zu sehen sind.

Wir beteiligten uns dann an der Demonstration "Für selbstorganisierte Nachbarschaften - gegen das Stadt-Gefängnis".

Wir beendeten auch diesen Stadtaufenthalt mit einem Ausflug, diesmal zum Sounion-Kap, ca. 2 Stunden Busfahrt in den Süden - zu einem Tempel, der Poseidon gewidmet war.
Die restlichen 470 digitalen Fotos (bzw. 170 in der Kurzfassung) oder die 5 Dia-Filme gibts bei Bedarf bei uns zu Hause zu besichtigen... ;-)
 


 

 
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