Einladung zum

SEMINAR "UMWELTSCHUTZ VON UNTEN"

14.-16.4. in der Projektwerkstatt in Saasen (nahe Gießen, Bahn Gießen-Fulda/Haltestelle Saasen)

 

Der aktuelle Umweltschutz kommt von oben: Autoritär über den Staats und seine Vollzugsorgane (ganz modern: Umweltpolizei, UmweltrangerInnen) per Gesetz oder neoliberal über den Markt und dann über das Geld. Was aber festgelegt oder finanziell bestraft wird, darüber können die Menschen nicht entscheiden.
Und die Lage verschlimmert sich noch: Aktuelle Umweltschutzkonzepte sind ökoneoliberal, d.h. sie unterstützen die Öffnung der Märkte und den freien Zugriff auf die "Rohstoffe" Natur und Mensch. UmweltschützerInnen liegen Arm in Arm mit Industrie und Staatsmacht.
Und die Lehre: An Schulen und Universitäten wird genau dieser Trend des wortwörtlichen Ausverkaufs vom Umweltschutz mitgegangen.

Umweltschutz von unten setzt völlig anders an. Es macht die Menschen zu den Bestimmenden und sucht dann, diese für die Idee des Umweltschutzes zu gewinnen. Die wenigen Beispiele, die existieren, machen dabei Hoffnung. Wo Menschen tatsächlich mitbestimmen können, weil ihnen die Innenhöfe, Stromnetze, Flächen usw. gehören, gehen sie bewußter damit um - schließlich spüren sie auch die Folgen, ganz anders als Konzernzentralen oder Regierungsapparate, die meist in weiter Ferne sind.

Im Seminar sollen die aktuellen Umweltschutzkonzepte wie Ökosteuern, Ökoaudit, Umweltpolizei, Schuldenerlaß gegen Umweltschutz, Agenda 21, Nachhaltigkeit usw. kritisch durchleuchtet sowie die Grundlagen eines emanzipatorischen Umweltschutzes diskutiert werden. Zudem geht es um konkrete Beispiele: Das Stromnetz in BürgerInnenhand in Schönau, Biohöfe oder Windanlagen im Gemeinschaftsbesitz vieler AnwohnerInnen usw.

Vorschlag für einen Ablauf:

FREITAG, 14.6.

 

15 Uhr

Beginn
Runde und Diskussion "Lage des Umweltschutzes" (mit Beispielen aus der eigenen Arbeit und Erfahrung)
Problemanalyse: Was läuft falsch?

anschl.

Kritische Diskussion um aktuelle Umweltschutzkonzepte

  1. kurze Übersicht als Einleitung
  2. Vertiefung zu den Konzepten: Agenda, Zukunftsfähiges Deutschland, Nachhaltigkeit, Ökostrategien auf der Expo 2000

Zwischendurch: Abendessen

Abends

Film "Zukunftsfähiges Deutschland"
Kurze Übersicht zu Extremformen des Umweltschutz von oben: Ökoimperialismus, Ökofaschismus, Ökoesoterik usw.

SAMSTAG, 15.6.

9 Uhr

Frühstück

10 Uhr

Kritische Diskussion zu Einzelkonzepten

  1. kurze Übersicht als Einleitung
  2. Vertiefung im Plenum oder in AGs zu Ökosteuer, Ökoaudit, Selbstverpflichtungen, Schutzgebieten, Öko-PR/-bildung usw.

12.30

Mittagessen

14 Uhr

Umweltschutz von unten

  1. gemeinsame Einstiegsrunde: Brainstorming über Ideen
  2. Beispiele
  3. Grundlegende Strategien
  4. Emanzipatorischer Umweltschutz als Teil politischer Bewegung

16 Uhr

AGs zu konkreten Beispielen
je nach Wunsch z.B. Innenhöfe, Windanlagen/Energieversorgung, Naturschutzflächen usw.

19 Uhr

Abendessen

20 Uhr

Film u.a. zum Thema

SONNTAG, 16.6.

9 Uhr

Frühstück

10 Uhr

Berichte aus den AGs und Diskussion
Weitere Fragen und Resümee

12 Uhr

Informationen zur Umweltschutz-von-unten-Debatte

13 Uhr

Mittagessen


Veranstalter: Umweltreferat des ASTA Uni Marburg und Institut für Ökologie, Marburg/Gießen

Kosten: 20-30 DM nach Selbsteinschätzung. Wir bemühen uns um Fahrtkostenzuschüsse.

Infos: Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen.

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