From nico@deneb.jena.thur.de Fri Mar 6 18:01:11 1998 Path: news.uni-jena.de!jengate.thur.de!deneb.jena.thur.de!not-for-mail From: Nico Rogowski Newsgroups: thur.misc Subject: Ehefrau 1.0: Monolithische Applikation mit Killerinstinkt Date: 5 Mar 1998 23:40:58 +0100 Organization: Thurnet e.V. Lines: 50 Message-ID: <6dn9lq$5g$1@deneb.jena.thur.de> NNTP-Posting-Host: deneb.jena.thur.de Mime-Version: 1.0 Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1 Content-Transfer-Encoding: 8bit X-Server-Date: 5 Mar 1998 22:40:59 GMT User-Agent: tin/pre-1.4-971106 (UNIX) (Linux/2.0.33 (i486)) Xref: news.uni-jena.de thur.misc:394 Wollte ich Euch nicht vorenthalten: Letztes Jahr hat ein Freund ein Upgrade von Freundin 5.0 auf Ehefrau 1.0 gemacht. Seine Erfahrungen dabei waren haarsträubend. Diese Applikation verbraucht extrem viel Arbeitsspeicher und läßt fast keine Systemressourcen übrig. Bei genauerem Prüfen fand er dann heraus, daß diese Applikation zusätzliche "Child"-Prozesse aufruft. Das hat natürlich zur Folge, daß die sowieso schon knappen Ressourcen noch mehr beansprucht werden. Außerdem ist diese Applikation sehr betriebssystemnah programmiert. Sie klinkt sich gleich beim Booten in die Kommandostruktur ein und kontrolliert somit sämtliche Ressourcen. Das geht soweit, daß andere Applikationen bei Ihr nachfragen müssen und dann ggf. einfach keine Ressourcen zugewiesen bekommen. Somit sind einige Applikationen nach der Installation von Ehefrau 1.0 überhaupt nicht mehr lauffähig. Dazu gehören z.B. Skatabend 7.1, Extrem-Besaufen 3.4 und Kneipentour 5.0. Zu allem Überfluß scheint das System von Tag zu Tag mehr unter diesen Umständen zu leiden. Es sieht so aus, als würde sich Ehefrau 1.0 wie ein Virus im System verbreiten. Dabei werden Protokolle über alle Aktionen anderer Prozesse angefertigt. Andere, mit der Applikation vertraute Anwender, hatten ihn vorher gewarnt. Doch da keines dieser Phänomene in der Produktbeschreibung oder Anleitung erwähnt wurde, hatte er dies wohl einfach ignoriert. Ein weiterer Minuspunkt für diese Applikation ist, daß sie bei der Installation keinerlei Optionen bietet. So kann man nicht entscheiden, ob Zusatzprodukte wie Schwiegermutter 1.0 oder Schwager 1.2 mit installiert werden. Einige wichtige Features hat man sogar vergessen, in die Applikation einzubauen. Da wäre z.B. ein Uninstaller, ein "Erinnere mich nie wieder"-Button, ein Minimize-Button oder die Unterstützung von Multitasking, so daß gleichzeitig noch andere Programme eine Chance haben, mit dem System zu kommunizieren. Persönlich denke ich, ich werde bei Freundin 5.0 bleiben, obwohl auch das nicht ganz unkompliziert ist. So war es z.B. bei keiner Version möglich, sie über den Vorgänger einfach so zu installieren. Nein, vorher mußte eine saubere Deinstallation durchgeführt werden, um sicherzustellen, daß keine IRQ und IO-Ports mehr blockiert werden. Sollte man dies vergessen, kann es passieren, daß die frisch installierte Applikation einfach so abstürzt. Meist bleibt dann nichts anderes übrig, als sich eine neue kopie zu besorgen. Auf mitgeliferte Uninstall-Routinen sollte man sich jedoch keinesfalls verlassen. Es bleiben fast grundsätzlich irgendwelche Reste im System zurück. Ein weiteres Problem, was die meisten Versionen von Freundin haben, ist die lästige Aufforderung, sich doch ein Upgrade auf Ehefrau 1.0 zu besorgen. Dies erscheint, wie bei allen Sharewareprogrammen, in unregelmäßigen Abständen. Aber meist dann, wenn man es am wenigsten brauchen kann. Servus, Nico -- Nicht die Schere! NICHT DIE SCH... NO CARRIER