Hi friends!
At this page You'll read and see about my my USA&Canada-Tour, that I made in 1996.
At first You'll find a map, after that some photos and finally You may read the tour-story.
It may take some time to load, but it's worth waiting for!


This is the route, our MZ's and we did while this tour. Over the atlantic ocean we took a plane,
the 'other' 21000km we did on the roads...


That was our way to bring the motorcycles to NorthernAmercia.

Niagara-Falls are illuminated at night.

...in Badlands NP

Canyonlands NP

Indian Summer in Colorado

Death Valley - one of the hotest points of the world...

...what a luggage...

The statue of liberty in the Sunset - really nice...

On the way to the Grand Canyon South Rim...

Sunset at the Grand Canyon South Rim Desert View Viewpoint...

MZ plus a 8m-cactus - a nice composition, isn't it?

The Landscape Arch in Arches NP is not for climbing, just for watching...

Continental Divide on top of the Monarch Pass...

Who needs more place to park ;-)

A View to New York

Driving trough a forest of cactuses is fascinating, really!

Beeing up to 4301m NN at -2 degr. cent. gives you a real feeling of motorcycling...

Sunset at San Francisco

On the highest building of the World (CN Tower Toronto) we had really nice views...

Time is going on and nights comes down...

Vancouver Island is wellknown for these totems

Just 170km gravel left to reach the TransCanadaHighway...;-)

Some philosophy and some infos in german now...

Eine USA-und Kanada Tour mit MZ - kann das noch normal sein?

Der etwas philosophische Anfang

Freedom - yes, the feeling is Freedom!

Freiheit auf zwei Rädern, so sagt man, beginnt in Chicago auf der Route 66 und endet in Kalifornien.Aber ist es nicht mehr? Ist es nicht eigentlich etwas ganz anderes? Suchen wir nicht Alltagsausgleich, Stressminderer oder so was. Nein! Es ist das, was du erlebst, wenn dir der Wind in den Helm bläst, wenn endlose Straße, oder Piste ins Nowhere führt. Ja, das ist es. Es stimmt doch zumindest ein bischen, das Klischee.
Worum geht's hier ueberhaupt?

Sicher, "alle" sagen, was soll eine MZ in den USA und in Canada. Da müßt Ihr schon eine Harley nehmen - warum? Weil es ein Klischee ist, weil das "alle" machen. Und sowieso, weil man ja keine Ersatzteile bekommt dort. Und überhaupt, so ein Ding ist doch immer kaputt, hat zu wenig Leistung und säuft wie ein Loch. Gut, sicher reicht die Leistung nicht für Richtgeschwindigkeit auf deutschen Rennstrecken-Highways. Aber warum um alles auf dieser Welt soll man so herumrasen, warum muß man 130 Kilometer in der Stunde fahren? Warum? Es stand also fest die 251er muß über den großen Teich. Wie? Mit dem Schiff, da waren die Hafengebühren zu groß. Mit dem Flugzeug, da waren die Kosten für den Flug zu groß.Aber, was nun? Da bot sich dann doch eine Möglichkeit, zu einem akzeptablen Preis die Emmen rüberzufliegen.

Auf geht's!

Also gebucht, Motorräder auf dem Hänger noch München gefahren, und dann noch eine Prüfung an der Uni - geschafft. Auf nach Toronto zu den Motorräder. Ach war die Freude groß, als in Toronto tatsächlich unsere kleine Palette mit den MZ stand. Zusammenbauen, beladen, auf den nächsten Campingplatz. Erst mal schlafen, schließlich war der Tag, wegen der Zeitumstellung 6 Stunden länger, als 24 Stunden. Am Morgen wurden dann erstmal gepackt, man, das waren ja fast 60kg Gepäck auf den MZ. Das merkst Du beim Fahren schon ziemlich. (Rechnung incl. Gepaecksystem). Aber wir wollten es ja so. Jawohl, wir waren es, die all das Zeug eingepackt hatten. Doch damit nicht genug. Wir waren ernstlich gewillt, das alles auch min. 20000km durch den nordamerikanischen Kontinent zu kutschen. Als alles verpackt war, ging es los: Richtung Süden - Richtung USA. Ein irres Gefühl, das war es auf jeden Fall, Highways, große Autos - alles, wie im Film, einfach irre. Ja, das war es. Sicher hatten das noch nicht viele MZen gemacht. Mindestens eine aber doch, denn im einzigen je erschienenen MZ-Magazin war von einem Briten die Rede, der eine solche Tour in noch groeszerem Stil bereits durchgezogen haben sollte - 1978, aber da konnten wir ja noch nicht...

Hallo Sturgis - wir kommen!

An der Grenze zu den USA erstmal der erste Schocks. "Wieso sollen wir fuer die Einreise 6 Dollar berappen, sollte doch offiziell die Einreise kostenlos sein?" Naja auch lange Diskussionen brachten keinen Erfolg, so wurde entrichteten wir unseren Obolus und waren in den USA. Detroit und Chicago waren nur Zwischenstationen, wir waren auf dem Weg nach South Dakota, wo das angeblich groeszte Harleytreffen "auf uns wartete". Der fuer hier angepeilte Besuch des Harley-Davidson-Werks Milwaukee muszte leider wegen geschlossenen Werkshallen ausfallen. Macht nichts - auf dem Rueckweg in York, Pennsylvania, vorbeischauen da gibt es Werk und Museum in einem. Am Weg lag das Pipestone National Monument, wo die Indianer ihre Steine fuer die beruehmten Friedenspfeifen brachen. Weiter gings Richtung Black Hills, Rapid City und Sturgis. Das Motorradtreffen war - gelinde gesagt - laut, schrill und interessant. Die verruecktesten Typen, die verruecktesten Motorraeder (incl. Seitenwagen-Goldwings mit Wohnanhaenger) und die Atmosphäre machen Sturgis so unverwechselbar. Es ist bei weitem nicht so radikal, wie manche Treffen in Deutschland. Obwohl die Typen radikaler aussehen, ist dennoch eine lockere und geloeste Atmosphaere. Es ist schwer zu beschreiben, wie die Atmospaehre bei diesem Treffen ist. Unsere so fremd scheinenden Motorraeder waren haeufiger Anlass zu Fragen, unglaeubigem Kopfgeschuettel aber auch anerkennenden Grueszen. Das Gefuehl der groszen Familie ist hier noch wach. In den Straszen gibt es (fast) alles, was Bikers Herz begehrt und oben ohne fahrende Sozias wurden von der Polizei verwarnt. Eine Strasze, in der in 4 Reihen auf 4 km Laenge ein Motorrad am anderen parkt ist sicher Motorradhassers Alptraum. Hier war es einfach atemberaubend, diese Menge an Motorraedern zu sehen, zu spueren und zu hoeren.
Wie klein ist doch die Welt!

Danach ging es via Mt. Rushmore (die groszen Koepfe am Fels) und die Interstate 90 Richung Yellowstone Nationalpark. Dieser Park hat nicht nur Baeren und vielschichtige Landschaften zu bieten, auch die Vielschichtigkeit der anwesenden Touristen ueberrascht. Als wir gen Norden den Park verlassen, sind wir Richtung Glacier NP unterwegs und verlassen die USA wieder Richtung Kanada. Schotterpisten gibt es in Kanada zu hauf. Wir waehlen die etwa 150km lange Forest Trunk Road, die vom Waterton Lakes NP Richtung Norden nach Calgary fuehrt. Und wie klein ist doch die Welt... nachdem wir 2 Loerracher Motorradler auf BMW F650 getroffen hatten, machen wir am Ende dieser Schotterpiste an einer kleinen Tankstelle eine weitere Bekanntschaft. Lars aus Eisenach (etwa 100km von unserem Zu Hause entfernt) kommt auf seiner BMW R100GS eben diese Forest Trunk Road angefahren. Nach einem freudigen Hallo entschlieszen wir uns, dennoch nicht zusammen zu fahren, was wir am Abend aber schon wieder revidieren, als wir Lars wiedertreffen im Banff-NP. Er hatte Glueck, noch auf dem Campingplatz mit Dusche unterzukommen, wir nicht. Um uns diese Dusche aber nicht entgehen zu lassen, setzen wir uns einfach auf Motorrad und fahren zum Duschen einfach rueber - und Lars hat sein Zelt in Eingangsnaehe geparkt... Wir verabreden uns zum Fruehstueck und wollen dann ueber ein moegliches Zusammenfahren entscheiden... Am naechsten Tag stehen wir natuerlich bei Lars vor dem Zelt, schlieszlich hatte er uns ja ein Pancake- Fruehstueck versprochen, das wir natuerlich gern angenommen haben. (Zeitweise gab es bei uns also frueh, mittags und abends was Warmes zu Essen.) Nach einigen Diskussionen und der freudigen Begegnung mit Trapper-Fred aus Wien, der seinen Beamten-Job hingeschmissen hat, um in Kanada anderen Oesterreichern ein paar Landschaftsbesonderheiten naeher zu bringen oder anders gesagt, der Reisegruppenleiter geworden ist fuer Outdoor- Urlauber seines Heimatlandes, entscheiden wir uns fuer ein Zusammenfahren auf Zeit. Lars, der bereits aus Suedamerika kam, seine BMW in Miami fuer ein Semester untergestellt hatte und jetzt auf dem Weg nach Alaska war, ist fuer die naechsten paar Tage in der gleichen Richtung unterwegs, wie wir.

Die Nationalparks haben viele Gesichter

Der Banff-NP und der Jasper-NP sind relativ nah beieinander und haben aehnliche Landschaften zu bieten. Die bekanntesten Sehenswuerdigkeiten duerften wohl der Atabaska-Gletscher mit den Atabaska-Falls und der Moraine-Lake sein. Insbesondere der Moraine-Lake ziert neben den Kanadischen Geldscheinen auch viele Wohnzimmer Deutschlands in Form von Postern. Weiter wollen wir, ja weiter an den Pazifik. Am Thompson- River runter geht es durch die Rockies Richtung Vancouver. Nachdem wir einige Tage mit Lars unterwegs waren trennen sich unsere Wege wieder. Will er doch gen Norden, wir wieder gen Sueden. In Vancouver angekommen sehen wir ihn zum ersten Mal, den Pazifik. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt, irgendwie gewaltiger. Aber es sah aus, wie an jedem Strand. Vielleicht waren es auch nur Einbildungen, dasz der Pazifik was besseres sein muesse. - In Vancouver nehmen wir sofort die Faehre nach Vancouver Island, schlieszlich soll die Insel einiges zu bieten haben. So fahren wir in ca. 2 Stunden nach Vancouver Island, einer Kanada suedwestlich vorgelagerten Insel, die angeblich Kanadas schoensten Kuestenstreifen und jede Menge Totempfaehle aus 'alten Zeiten' zu bieten hat. Leider sehen wir davon aber nichts, denn es regnet unaufhoerlich, so dasz wir die Insel Richtung Sueden, Richtung USA verlassen. "You'll wait here!, You can buy a ticket over there, but you have to park here!", sagte der Ordnungshueter am Hafen. Die Faehre von Vancouver-Island (Victoria) lief gerade ein, es war 18.00Uhr und alle PKW-Reihen voll besetzt. Sollte er das ernst gemeint haben, dasz er uns Motorradfahrer nicht mit drauf lassen will? Eine Nachfrage bestaetigte das, wir sollten bis zum naechsten Morgen warten. - "Can't You really find a small place for our Motorcycles, Sir? We won't sleep here a night!" - Erst nach langen Diskussionen durften wir als letzte kurz vor dem Ablegen doch noch auf die Faehre. Nebenbei, es war ausreichend Platz noch min. 5 andere Motorraeder unterzubringen, aber wir sollten uns hinten anstellen. Schliesslich seien Motorradfahrer auch nichts besonderes... Gluecklich, doch an Bord zu sein, schippern wir wieder zurueck aufs Festland.

Zurueck in den USA

Die Anbindung an die USA ist ebenso problemlos, wie nach Kanada, nur dasz man halt eine Paszkontrollstelle zu passieren hat. Die Faehre bringt uns fuer ca. 30DM/Person wieder aufs Festland, in den Hafen Port Angelis, etwas westlich von Mt. Washington und Seattle. Es hat ausgehoert zu regnen und jetzt beginnt ein Straszenstueck, dasz mir wie ein Traum, ja eine Vision vorher viele Illusionen bot: der Highway 101 West. In Anbetracht dessen, dasz inzwischen die Nacht ueber uns hereingebrochen ist, bekommen wir reichlich wenig davon mit. Dennoch, wir hatten einen guten Tip fuer einen Campground, den wir auch noch im Dunkeln finden und lassen erstmal unser Sachen trocknen - irgendwie hatten wir uns Vancouver Island anders vorgestellt. Wir sind jetzt etwa 7000km unterwegs, die Hinterradreifen, die wir schon als Gebrauchte mit nicht mehr ganz neuem Profil auf gezogen hatten, verlieren ihren Gummi mehr und mehr. Aber bis San Francisco sollen sie halten, dann ist Halbzeit. Das Wechseln an sich ist kein Problem, schlieszlich hatten wir ja aus lauter Vorsicht noch einen Ersatzreifen dabei, aber dann waere unserem Globetrotter-Design ernstlicher Schaden entstanden, denn nichts war fuer die Amis unbegreiflicher, als einen Ersatzreifen auf dem Motorrad mitzufuehren. Auf dem wievielten Jahr der Weltreise wir denn seien, ob wir die Laender noch zaehlen koennten, die wir besuchten, oder ob wir nicht die Motorraeder verkaufen wollten, die uns so zaeh durch dick und duenn brachten. So und aehnlich waren die Fragen der Passanten gewesen. Aber nicht nur die Amis waren interessiert, am besten waren immer die Kontakte zu Pauschalreisenden aus Deutschland, die unsere Kennzeichen erkannten, man was gab es da zu fragen, auszutauschen, zu erzaehlen, zur belehren, zu erklaeren, zu erinnern und zu fotografieren. Auf wievielen Fotos und in wieviel gezwungenen Posen (die ich ja so ueberhaupt nicht mag) wurde man da wohl aufs Zelluloid und Magnetband gebannt.

Going South - es geht nach Sueden

Weiter geht es auf dem 101 Richtung Sueden. Der Highway fuehrt uns zur Rialto- Beach, die direkt am Pazifik liegt und gleichzeitig die groeszte Schwemmholzsammelstelle der USA ist. Aber Schwemmholz, dasz wir bis dato zu Gesicht bekamen war nie groszer, als 1m. Doch was da rumlag, war teilweise 3-4 Meter hohes Wurzelholz, das angeblich aus Sibirien stammt. Naja kann man glauben,oder nicht, die Groesze war jedenfalls beeindruckend. Zum diesem Nationalparkverbund gehoert auch der Namensgeber, der Olympic NP. Dieser Park zeichnet sich aufgrund seiner groszen Niederschlagsmengen als Urwaldvorbote aus. Die Dichte des Bewuchses ist mehr als sehenswert. Teilweise haengen bis 1m lange Moose von den Baeumen herab, die dem ganzen ein ganz besonderes Flair verleihen. Man laeuft auf dicken Moospolstern durch abgestorbene, lebende und gerade neu erwachsende Pflanzen wie Moose, Farne, Baeume usw.. Wir koennen es auch kaum glauben, es regnet nicht. Lt. Reisefuehrer regnet es hier jeden Tag, nur wir haben das Glueck, all diese Schoenheit im strahlenden Sonnenschein zu erleben. Selbst der Wetterbericht im National-Park-Center wies fuer heute Regen aus. Sollte uns irgendwie ein Gluecksengel verfolgen?
Inzwischen haben wir uns auch an die amerikanschen Besonderheiten gewoehnt. Im Gegensatz zu unseren Erwartungen ist es kein Problem, Zweitaktoel zu bekommen. Die Preise schwanken zwischen 1.49$ und 3$ je Quart (0.9l). Getankt wird je Gallone (3.8l) und wir nehmen meist normalen, keinen Super-Kraftstoff. Die Preise schwanken zwischen 1.20$ und 2$ je Gallone, was das Reisen mit unseren Motorraedern recht preiswert gestaltet. Die Verbraeuche liegen um die 4.2l/100km und beide Mz unterscheiden sich nur geringfuegig.
Schoen ist eine Besonderheit, die in den meisten NP zu Verfuegung steht: die NP-Stempel. Nach anfaenglichem Respekt vor dem amtlichen Dokument Reisepasz stempeln wir uns, soweit moeglich, diese poststempelaehnlichen Motive selbst in die Reisepaesse. Dies ist zwar nur von Erinnerungswert, belegt uns aber im Nachhinein immer das Datum, wann wir wo waren. U.u. kann das eine gute Gedankenstuetze sein. Offiziell sind diese Stempel dazu gedacht, ein Sammelheft der Nationalparksverwaltung zu fuellen und dann an einem Gewinnspiel teilzunehmen...
Nach Verlassen dieses NP geht es auf dem Highway 101 weiter Richtung Sueden. Die Strasse liegt sehr schoen an der Pzifik-Kueste entlang und offenbart immer wieder traumhafte Ausblicke auf den Ozean. An der Kueste bzw. nahe dieser liegen noch folgende Sehenswuerdigkeiten: Oregeon-Dunes-NP, Crater-Lake-NP und das Lava-Beds-NM. Sie sind, schon weil sie fast an der Strecke liegen auf jeden Fall sehenswert. Der Redwood-Forest-NP liegt etwas unguenstiger, da man aber im Sueden (Sequoia-NP) noch Mammut-Baeume zu sehen bekommt, kann man an dieser Stelle evtl. darauf verzichten.

San Francisco - Halbzeit

Wir naehern uns von Norden. Die von Nebel ueberzogenen vorgelagerten Inseln geben ein geheimnisvolles Ambiente. Die Stadt der Golden Gate ist bekannt fuer diesen permanenten Nebel, der durch den besonderen Sonnenstand, den die Sonne hier hat, erzeugt wird. So wissen es zumindest die Einheimischen zu berichten. Im Statepark des Mt. Tamalpais ist der Campingplatz meist voellig ausgebucht, so dasz wir auf dem "Overflow-Camping" (also am Parkplatzrand) naechtigen sollen. Am naechsten Morgen sieht Thomas' Hinterrad irgendwie etwas lustlos, aeh luftlos aus. Irgendwie hatten wir ein Absinken des Luftdruckes schon in Greybull bemerkt, aber dem keine groeszere Bedeutung begemessen. Nunja, also Luftpumpe (bei MZ serienmaesziges Zubehoer) unter der Sitzbank verholen und Pumpen und Pumpen. Als Thomas schon fast Schwielen an den Haenden hat, gibt er auf - ein weiser Entschluss, wie sich wenig spaeter herausstellen soll. Da unsere Reifen nach nunmehr ueber 10000km relativ profillos sind, entscheiden wir uns gleich hier fuer den Reifenwechsel. Die Stateparkverwaltung hat sogar einen Kompressor fuer uns, der uns das Pumpen abnimmt. Die Entsorgung der Altreifen uebernehmen die "Stateparker" auch gleich. Die Ursache des Luftverlustes ist dabei auch schnell gefunden - ein kleiner Riss am Ventil des Schlauchs war der Uebeltaeter. Als wir mit allem fertig sind, ist es bereits 14.00Uhr und die Parkaufsicht sieht sich inzwischen genoetigt, von uns einen Tag mehr Campinggebuehr kassieren zu wollen - und das auf dem Overflow-Camping am Parkplatz. Nach laengerer Diskussion und dem hochheiligen Versprechen, uns so schnell, wie moeglich aus dem Staub machen (im wahrsten Sinne des Wortes).
Obwohl man uns gesagt hatte, die Golden Gate sei frei fuer Motorradfahrer, kostet sie Gebuehren. Dennoch, irgendwie ist es ein beeindruckendes Gefuehl, auf diesem Bollwerk der Technik das Wasser der SanFrancisco-Bay ueberqueren. Ein aehnliches Gefuehl ist die Ueberquerung der Firth-of-Forth-Bridge in Schottland. Drüben angekommen, beginnt San Francisco und wir machen uns auf die Suche nach einem Campingplatz, der citynah sei soll.
Dieser Campingplatz ist nur 40km vom Stadtzentrum entfernt, heisst Half Moon Bay Campground und bietet gute Waschgelegenheiten fuer unsere, inzwischen ja doch fast aufgebrauchten Klamotten. Die Waesche findet am naechsten Morgen statt, erstmal begeben wir uns auf die Suche nach einem Wal-Mart oder was aehnlichem. Unsere Lebensmittelbesorgung war im Allgemeinen recht einfach, wenn man mal davon absieht, dasz fuer Motorradfahrer die amerikanischen Verpackungsgroeszen nicht immer geeignet sind.
Die 40km bis zum Zentrum, die wir zu diesem Zeitpunkt als grosze Entfernung ansahen, relativierten sich im weiteren Urlaubsverlauf noch recht deutlich. In L.A. war der citynaechste Campground etwa 70km von der City entfernt, in New York waren es dann noch etwa 80...
Die Stadtbesichtigung von San Francico gestaltet sich recht einfach, da die Stadt, wie die meisten USA-Staedte sehr symmetrisch gebaut ist. Man kann sich praktisch nicht verfahren. Viele Erinnerungen an alte Filme werden wach. Bei den Autojagden befuhren sie in diesen Filmen sehr oft Straszen, die wir jetzt wiedererkennen. Die Fahrt mit der Cable-Car-Bahn ist dabei genauso obgligat, wie der Besuch des Cable-Car-Museums und des Telegraph Hills, wo wir einen traumhaft schoenen Sonenuntergang mit Blick auf die Golden Gate erleben, und das auch noch voellig ohne Nebel - einfach irre.
Wir lassen jeder einen Film entwickeln, wollen sehen, ob die Kameras noch ordnungsgemaesz funktionieren, was sich gluecklicherweise bewahrheitet.
San Francisco, das wuerde ich im Nachinein sagen, war sicher die schoenste und angenehmste Stadt der Reise. Das Flair, das in der der Stadt herrscht, kann man schlecht in Worte kleiden, wohl aber in sich aufnehmen und noch einige Zeit davon zehren.

Weiter im Sued-Westen - soviele Nationalparks gibt's nirgends.

Von S.F. geht's via S.F.-Bay-Bridge weiter gen Kings-Canyon und Yosemite-NP. In Sichtweite des Mt. Whitney geht es gen Sueden. Die Mammutbaeume nennen die Amerikaner "The World's largest living thing", was zumindest fuer die Ausmasze einen guten Eindruck vermittelt. Man stelle siche mal einen Baum vor, der im Fussdurchmesser so etwa 12m hat und dann noch 85m hoch ist. Das Alter betraegt mehrere hundert Jahre. Benannt sind diese Baeume alle nach US-Generaelen. Naja ist halt Geschmackssache...
Der Yosemite hat 3 Eingaenge, und man sollte die Baerenwarnungen ernst nehmen und seine Nahrung tatsaechlich in den vorgesehenen Blechkisten deponieren, schon um die 20$ Strafe zu sparen, die auf das Rumliegenlassen von Nahrung stehen. Der seit 1977 voruebergehend geschlossene Nationalpark lohnt eine Besuch auf jeden Fall! Aber es kann auch im Sommer schon etwas frisch werden, also guten Schlafsack einpacken!
Der L.A. naechstgelegene Campground ist nordwestlich der Stadt im Statepark gelegen. Die Verbindungsstrasze nach L.A. ist dabei jene, die die amerikanischen Motorradfahrer als die schoenste Motorradstrasze des Landes bezeichnen. An den Wochenenden ist hier ziemlich viel los. Man ueberholt staendig extrem langsam fahrende Moppedfahrer, wird im Gegenzug wird man staendig von extrem schnellen Moppedlern ueberholt, die fahren, als waere jeder Tag der letzte.

L.A. - Stimmen die Klischees?

Am naechsten Tag geht's in die City, nach Down Town L.A.. Die Strecke ist, wie schon beschrieben eine sehr schoene Motorradstrecke, wir alssen also alles Gepsaeck im Zelt auf dem Campingplatz und fahren gemuetlich in die Stadt. Das Gefuehl zwischen den Wolkenkratzern zu touren ist etwas unheimlich. Ich stelle mir vor, wie es waere in einem Auto zu sitzen und diese Haeusrerschluchten entlang zu fahren. Beim Motorrad kann man noch nach ober schauen und ein Ende erahnen, beim Auto ist da das Dach im Weg und kann sicher leicht beklemmende Gefuehle ausloesen. Egal, wir sind ja nicht im Auto. Als erstes geht es den Sunset-Boulevard runter durch Beverly Hills. Die Strasze ist ausserhalb von Beverly Hills in extrem schlechtem Zustand, so sich der ueberdurchschnittliche gute Fahrbahnbelag in Beverly Hills deutlich vom Rest abhebt. In Malibu Beach fahren wir, natuerlich ohne die Parkgebuehr zu zahlen, auf den Strandparkplatz. Waere ja auch noch schoener...
Der Sand ist so heisz, dasz wir uns fast die Fuesze verbrennen, als wir uns am Strand unserer doch recht umfangreichen Kleidung entledigen. Dabei sollte man den recht prueden USA einige Vorsicht walten lassen, denn nichts ist schneller, als die Polizei auf der Suche nach "Sittenstrolchen". Wir finden sogar noch einen relativ sicheren Platz, unsere Schluessel zu hinterlassen und vergenuegen uns ausgiebig im kuehlen Nasz. Irgendwie waren wir schon etwas verwundert, warum an unserem Strandabschnitt so wenig Badende zu sehen waren. Wir denken uns aber nichts weiter dabei und fangen an rumzualbern. Nachdem wir zweimal knapp einem Surfer entgangen sind, erbarmt sich einer der "Ueberwasser-Wassersportler" und erklaert uns, dasz wir uns im Bereich der Surfer befaenden und im Interesse unserer eigenen Sicherheit doch lieber rueber zum Badestrand gehen sollten. Da wir aber unsere Abkuehlung sowieso fuer abgeschlossen erklaeren, beenden wir das Baden auch gleich. Irgendwie haben wir ja noch mehr vor...
Wieder in Stadt nehmen wir das extravagante von L.A. etwas in uns auf. Da gibt es Juweliere, die mit 7m groszen, aus Ballons geformten Hundenachbildungen fuer ihren Laden werben, die Beach-Walker, die Motorraeder mit 295er Hinterreifen und Chevy-Motor, die Paramount Studios und viel mehr. Natuerlich auch MC-Donalds und alle Ketten der FastFood-Industrie. Auch wenn ihnen sicher viel negatives anhaftet, haben sie auch Vorteile. Wenn man nach einer Nacht ohne ordentlichen Capmingplatz endlich mal einen sauberen Sani-Trakt sucht, ist man da sicher an der richtigen Adresse. Auch ist es eine willkommene Pausenstation, wenn man seit mehreren hundert Kilometern bei ueber 40Grad im Schatten unterwegs ist...
Als die Sonne untergeht, kehren wir zum Sunset-Boulevard zurueck, wo uns die Sonne ein relativ schoenes Sunset-Erlebnis praesentiert. Der Abend wollen wir mit einer Flasche Wein auf dem Campingplatz ruhig ausklingen lassen. Als Thomas jedoch zum Abwaschen gehen will, wird er von anderen Campern zurueckgehalten. Als er unseren Muell in den Behaelter werfen will, turnt darauf gerade in Baer herum, und versucht verzweifelt, die Tonne zu oeffnen. Als er spaeter einsehen musz, dasz er nicht in der Lage dazu ist, gibt er auf und verkruemelt sich in den Wald zurueck. Die Campground-Waerterin meint nur recht lapidar: Ein Wunder dasz die Baeren letzte Nacht nicht da waren, schlieszlich kaemen die sonst jede Nacht...
Am naechsten Morgen montieren wieder noch die neue Kette an Thomas Motorrad, die wir vor ein paar Tagen bei einem Yamaha - Haendler gekauft hatten. Da die H4-Gluehlampen unserer Motorraeder kein USA-Standard sind, ist eher dem Zufall zuzuschreiben, dasz wir fuer unsere Motorraeder doch noch Reserve finden. Schlieszlich hatte Lars in Kanada unsere Bestaende geschroepft. Und er hatte halt auch keine Reservelampen mehr...

Eine MZ im Death Valley, ob das wohl gut geht?

Von L.A. geht nun wieder gen Osten, wir sind schon fast auf dem Rueckweg, den Tachos stehen seit Toronto etwa 11000km zu Buche. Es ist Anfang September, als wir durch die Mojave-Wueste Richtung Las Vegas fahren. Dazwischen liegt das beruechtigte Death Valley, das wir von Westen aus erreichen. Kommt man von dieser Richtung, so liegt vor dem eigentlichen Death Valley noch ein aehnlich heiszes Tal, dasz man zu queren hat. Dennoch wuerde ich unbedingt zu dieser Richtung raten, da man im Death Valley nur bergab faehrt und damit dem Motor sicherlich eher ein Gefallen tut. Es ist nicht umsonst von vielen Vermietern untersagt, mit dem Mietfahrzeug das Death Valley zu besuchen.
Der Anstieg im vorgelagerten Tal ist lang, die Motoren kommen ordentlich ins schwitzen. Alle paar hundert Meter sind am Straszenrand Wassercontainer zu finden, um kochende Automotoren zu kuehlen. Es sind sicherlich schon genug Motoren verkocht, so dasz man sich zu dieser Masznahme gezwungen sah. Als wir gegen 18.30Uhr ins Tal rollen, fallen zuerst die mattschwarz lackierten ueberirdisch verlegten Rohre der Wasserleitung auf. Dasz dadurch kein kuehlen Nasz ins Tal gelangt, duerfte niemanden verwundern. Eine im Tal getestete Wasserspendende Mundspuelung brachte es gut und gern auf 60 Grad Wassertemperatur. Zum Glueck hatten wir vorher mit der Hand getestet.
Das Thermometer am Motorrad ist abgedeckt, wir wollen die Temperatur ohne Sonnenlichteinwirkung wissen. Unter 53Grad faellt das Thermometer aber nicht. Wir kommen gerade richtig zum Sonnenuntergang und koennen schoene Fotos machen. Die Hitze ist kaum auszuhalten. Fuer die Fahrt haben wir wieder unsere Handschuhe herausgekramt, die Jacke geschlossen und das Visier heruntergeklappt. Der scheidende Wind erinnert uns immer wieder an einen ueberdimensionalen Foen, der uns auf voller Stufe ins Gesicht blaest. Es ist kaum auszuhalten. Die Atmung wieder automatisch langsamer, irgendwie ist alles wie betaeubt. Der Campground Furnace Creek ist offiziell geschlossen, was uns jedoch nicht von einer Uebernachtung abhalten wird. Eine deutsche wohnmobilreisende Gruppe laedt uns gleich auf ein kuehles Bier ein. Ich habe noch ein Steak mit vielen Zwiebeln in der Pfanne liegen und lasse mir an dem Abend bei ein paar kuehlen Bier die bisherige Reise nochmals im Kopf Revue passieren. Irgendwie ist das Reisen schon fast normal geworden, auch eine Art Alltag, denke ich. Irgendwie koennte das endlos so weitergehen.
Wir bauen das Zelt gar nicht erst auf, koennen kaum schlafen. Der am Boden wehende heisze Wind macht Einschlafen fast unmoeglich. Nachdem es abends nur noch etwa +42 Grad waren sank die Temperatur bis Mitternacht auf 35Grad und morgens hatten wir angenehm kuehle 32 Grad zu verzeichnen. Am Morgen sind wir daher schon zeitig auf den Beinen, wir wollen den Sunrise am Zabriski-Point erleben. Dasz wir nicht die einzigen waren, die dieses vorhatten, leuchtet ein, schlieszlich war das Hotel Furnace Creek ausgebucht. Nach dem Sonnenaufgang warten wir noch auf die Oeffnung der Tankstelle im Death Valley, die aber gleichzeitig mit 1.99$/Gallone die teuerste des ganzen Urlaubs wird. Weiter geht vorbei an "Artists Palette" gen Sueden zu "Devils Golfcourse", dessen Salzsee auch gleich Erinnerungen zu Schneefeldern weckt. Nur kaum bei ueber 40 Grad im Schatten... Ein schoenes Bild geben auch die Sichelduenen ab, auch wenn sie in keinster Weise mit denen der Sahara konkurrieren koennen.
Die Motorraeder haben diesen Hochtemperaturtest gut ueberstanden, einzig den Fahrern hat die Hitze ganz schoen zugesetzt. In der Sonne steigt das Thermometer inzwischen auf ueber 70 Grad. Meine schwarze Motorradbekleidung zieht die Waerme natuerlich noch besonders gut an. Der Schweiss rinnt endlos, wir wollen nur noch etwas Schatten. Die Fahrt schafft etwas Abkuehlung, nur Anhalten wollen wir nicht mehr. Erst als wir kurz vor Las Vegas sind, was man schon von weitem sehen kann, machen wir bei Rast. Eine FastFoodstation ist gerade zu rechten Zeiten am rechten Platz, so machen wir erstmal Fruehstueck, Mittag und Kaffeetrinken auf einmal. Etwas ausgeruht und "gestaerkt" geht es in die Stadt der Spieler und des Geldes (was wir nicht haben...). Vorbei an den bekannten Gebaeuden, wie dem Hotel Luxor geht auf kuerzesten Wege durch diese Stadt. Irgendwie fuehlen wir uns nicht so recht wohl hier. Eine orkanartige Windboehe, die mein fuer ein Foto relativ sicher geparktes Motorrad in die Horizontale befoerdert, tut ihr uebriges, uns diese Stadt zu verleiden.

Die grosze Nationalparkrunde beginnt.

Der Grand Canyon, das laengste "Langloch" in der Erde, duerfte weitgehend bekannt sein. Dasz es aber auch einen sehr schoenen Aussichtspunkt im Norden und nicht nur im Sueden gibt, scheint vielen Besuchern unbekannt. Schlieszlich besuchen nur etwa 10% der gesamten Besucher den North Rim. Allein die Anfahrt lohnt sich meiner Meinung nach unbedingt. Auf den groszen Hochebenen kann man sehr viele Tiere sehen, die hier aufgrund geringeren Touristeninteresses noch in freier Wildbahn zu beoabchten sind. Da das Wetter recht truebe ist, ist der Blick in den Canyon nicht so ueberragend, wie wir ihn erwartet hatten. Um an den nur etwa 10 km Luftlinie entfernten South Rim zu gelangen, kann man entweder einen 1-2 taegigen Trekkingausflug durch das Tal unternehmen, der aber im allgemeinen nur erfahrenen Trekkern auzuraten ist, oder auf der Strasze etwa 400km um den Grand Canyon herumfahren. Dabei ist die Ueberquerung des an dieser Stelle blaeulichen Colorado besonders interessant. Wir kreuzten den Colorado mehrere Male an verschiedenen Stellen jedes Mal hatte ein andere Farbe - woher, wohl der Name Colorado ruehren mag?

So, bis hierher:
Ich schreibe noch dran, aber es wird, schlieszlich sind fast 10 Wochen und 21000km nicht in 2 Saetzen erzaehlt...

Any comments?


regards, Hendrik