Unterwasser-Video/Fotografie

Filmen und Fotografieren unter Wasser sind anspruchsvoller, als Dir das auf den ersten Blick erscheinen mag.

© Wikimedia (Thomei08, CC BY-SA 3.0)

Wie Dir die nebenstehende Grafik zeigt, verschwinden mit zunehmender Tiefe immer mehr Lichtfarben. Mit dem roten Licht beginnt es, dann folgen nach und nach die kurzwelligeren Lichtfarben. Das führt dazu, dass Du zum Beispiel ab etwa 30 Metern alles nur noch grün-blau siehst. Alle anderen Lichtfarben sind bis dahin durch das durchdrungene Wasser bereits ausgefiltert.
Willst Du in diesen Tiefen gute, farbenfrohe Fotos machen, musst Du also vor allem eins tun: Weißes Licht mitbringen!
Durch Beleuchtung mit weißem Licht aus der Nähe wird die Farbenvielfalt wieder hergestellt. Ein kleiner Blaustich bleibt und wird dann durch die Kameraeinstellungen (Weißabgleich unter Wasser, Rotfilter) oder die Bildnachbearbeitung korrigiert. Ein bisschen zuviel Farbe ist unschädlich, fehlende Farben aber könntest Du nicht nachträglich hinzufügen. Damit genug von der Physik. Wenn Du gern tiefer einsteigen möchtest, aber erst einmal etwas lesen willst, dann findest Du hier einen guten Wikipedia-Artikel.

Je nach Tauchgebiet kommen noch weitere Faktoren dazu, die Du kennen und beachten solltest, um tolle Fotos oder Videos mit nach Hause zu bringen.

  • Sind viele Schwebeteilchen im Wasser, könnte es sein, dass Deine Kamera lieber diese Teilchen scharf stellt und der Hecht dahinter ziemlich verschwommen aussieht. In diesem Fall nimmst Du also besser den manuellen Fokus und verlässt Dich nicht auf die Automatik.
  • Im Wasser erscheint durch den höheren Brechungsindex von 1,33 im Vergleich zu Luft alles näher und größer. Das „erscheint“ dann auch Deiner Kamera so, die Du also kennen und richtig einstellen musst.
  • Ist das Wasser kalt, musst Du entsprechende Vorkehrungen treffen, dass Deine Linsen unter Wasser nicht beschlagen.
  • Idealerweise ist Deine Kamera neutral tariert, schwimmt also weder nach oben noch nach unten, wenn Du sie los lässt. Im Salz- und im Süsswasser sind die Einstellungen aber unterschiedlich.
  • Welche Motive suchst Du? Ein Wels ist nicht zu übersehen, aber an einem Steinfisch oder gut getarnten Oktopus gucken viele schon einmal vorbei.

Je mehr Erfahrungen Du sammelst, um so besser werden Deine Fotos, um so mehr Motive findest Du unter Wasser und um so sicherer wirst Du in der Handhabung Deiner Kameraausrüstung.

Mit anderen begeisterten Fotografen und Videofilmern macht das Ganze natürlich viel mehr Spass. Man muss ja auch nicht alle Fehler selber machen, oder?

Wer jetzt denkt, das Ganze wäre eh nur zum Selbstzweck, der täuscht sich. Zum einen kannst Du Deine Kenntnisse für die anderen SKs wie Unterwasserarchäologie, Biologie etc. einsetzen, die Lage von Artefakten oder den Zustand von Pflanzenbeständen und Tieren dokumentieren und zum anderen kannst Du auch Deine Sportfreunde mit gut ausgewählten Fotos und Videos erfreuen. Wenn Du einen Fisch, den Du „geschossen“ hast, noch nicht kennst, ist die Seite http://www.whatsthatfish.com/ eine gute Hilfe.

Im Verein gibt es die Möglichkeit zur Präsentation Deiner Werke und wenn Du richtig gut bist, dann – ja dann – kannst Du am Kompaktfoto-Pokal des VDST teilnehmen oder Du vertrittst unseren Verein vielleicht später auch bei den Deutschen Meisterschaften oder international in unserer Nationalmannschaft.
Weiter führende Informationen über Wettkämpfe und Weiterbildungen im Bereich Visuelle Medien findest Du hier.

Aktualisiert: 21. Dezember 2016 — 18:04

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