Zum Rambouillet-Vertrag

Die konkreten Vorgänge kurz vor der Bombardierung sprechen nicht uneingeschränkt für die lauteren Absichten der Gegner Jugoslawiens/Serbiens. Der Rambouillet-Vertrag war genau betrachtet ein Besatzungsstatut für ganz Jugoslawien.

"Ein Abkommen wie dieses kann kein Oberhaupt eines souveränen Staates unterschreiben." (B. Gaus, in taz). Es darf vermutet werden, daß dieser Vertragstext gar nicht eine Einigung zum Ziel hatte, sondern "lediglich Skeptiker von der Unausweichlichkeit der Nato-Angriffe überzeugen sollte". (ebd., vgl. auch Hermann Scheer, SPD-MdB)

"Auch Rambouillet ist an einer zusätzlichen Forderung gescheitert, die mit der ursprünglichen Konfliktlösung, mit der angestrebten Autonomieregelung für Kosovo gar nichts zu tun hatte - nämlich das "Einschieben" einer NATO-Streitmacht ohne UN-Mandat." (Prof. Dr. E.-O. Czempiel in ND 7.4.99).

Sachlich betrachtet war der Vertrag "in seinen wesentlichen Elementen nicht verhandelbar". (Prof. für int. Politik A. Buro). "Mit einer solchen Verhandlungsführung kann man nicht zu Friedenslösungen kommen."


Englischer Text des Rambouillet-Vertrags
Interim Agreement for Peace and Self-Government in Kosovo

Deutscher Text des Rambouillet-Vertrags


Alles zum Krieg in Jugoslawien

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