Die Klimakatastrophe kommt
Meine Tochter lernt grad fürs Abi, dass in den nächsten 100 Jahren die durchschnittliche Temperatur auf der Erde um 2 bis 5 K ansteigen wird. Sie lernt auch, wie der anthropogene (d.h. durch die Menschheit betriebene) Treibhauseffekt funktioniert. Es ist mittlerweile unübersehbar, dass die Treibhausgase den natürlichen Treibhauseffekt seit mehreren Jahrzehnten vervielfachen und dass dies Folgen auf die kurzfristige Wetter- und die langfristige Klimaentwicklung hat. (Wie wir wissen, ist aber nicht nur der Treibhauseffekt gefährlich, sondern auch eine treibhausgas"neutrale" Energiegewinnung - beispielsweise über Kernfusion - würde die atmosphärischen Energieflüsse zur Instabilität bringen.)
Es ist längst "5 nach 12".
Ich habe in meinen Vorträgen über eine wünschenswerte menschliche Zukunft an das Ende der Präsentation meist das Bedenken gestellt, dass alle noch möglichen Hoffnungen voraussetzen, dass unser Handlungsspielraum sich nicht durch Kriege oder Ökokatastrophen einengt. Aber ich muss erkennen, dass ich meine Vorträge nun doch mit der Feststellung beginnen müsste, dass es längst zu spät ist. Alle unsere Zukunftsüberlegungen müssen davon ausgehen, dass die katastrophalen Entwicklungen höchstens ein wenig abgeschwächt und hinausgezögert werden können, aber nicht mehr verhindert.
Ich kann nicht wieder, wie ich es noch vor dem Ende der DDR tat, verdrängen, was ich befürchte. Damals befürchtete ich, dass die zarten Ansätze der "Erneuerung" umschlagen würden in die Übernahme des kapitalistischen Systems und ich versuchte in den Aufbrüchen im Herbst 89 nur das Gute zu sehen - aber vergeblich. |
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