"Sag´es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde mich daran erinnern, Beteilige mich, und ich werde es verstehen." (Lao Tse) |
Die Diskussion dreht sich wieder mal im Kreis. Ich habe die Argumente
der anderen gehört und meine eigenen Meinungen einigermaßen
verteidigt. Später fallen mir wieder die besten Argumente
ein...
Aber man kann es auch einmal anders versuchen. Das erste neue
Prinzip ist dann: Jeder von einem Problem
Betroffene ist auch fähig, zu seiner Lösung beizutragen,
nicht nur die "Experten" oder "die da oben".
In den Gesprächen über eine Lösung dürfen
deshalb weder Experten noch Referenten dominieren (auch wenn sie
das nicht bewußt wollen, verführen sie - am Katheder
stehend - doch dazu, sich zurückzulehnen und die Experten
machen zu lassen...).
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Außerdem kommt es darauf an, erst einmal tatsächlich alles aufzulisten, was uns stört. Auch wenn wir denken, daß diese Probleme nicht weiterhelfen können, so daß wir sie bisher lieber verdrängten (KRITIKPHASE) . |
Aber danach wollen wir nicht die Köpfe hängen lassen. In der nächsten Stufe werden alle Hinderungsgründe "vergessen" und die ideale Situation wird ausgemalt (UTOPIEPHASE) .
In dieser Situation ist es möglich, auf Ideen zu kommen, die man sich sonst nicht zu denken gewagt hätte. Aber nur mit solchen Ideen sind viele verworrene Probleme überhaupt noch zu lösen. | gefällig? |
Erst dann fragt man sich, wie man Schritt für Schritt diese Ideen in die Wirklichkeit umsetzen kann, welche Partner man dafür gewinnen könnte und was man selbst dazu tun kann (VERWIRKLICHUNGSPHASE) . |
Da alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in allen Phasen ihre Meinungen kurz und bündig ohne Begründungszwang oder Kritiken einbringen können und durch gemeinsame Entscheidungen an der Auswahl der spannendsten Themen beteiligt sind, ist auch abgesichert daß alle interessiert sind, ihr in der Werkstatt "angedachtes" Projekt tatsächlich dann später zu realisieren. Nichts ist aufgezwungen, sondern hat sich aus der Werkstatt heraus entwickelt. Das Konzept der Zukunftswerkstätten wurde von Robert Jungk entwickelt, fand breite Anwendung im Bildungsbereich sowie bei Stadtplanungsaktivitäten. Soweit ich weiß, werden auch jetzt noch in der Internationalen Bibliothek für Zukunftsfragen in Salzburg bei der Robert-Jungk-Stiftung Erfahrungen mit Zukunftswerkstätten gesammelt und ausgewertet. Inhaltlich ausgewertet wurden Protokolle zu vielen Zukunftswerkstätten auch von Prof. Rüdiger Lutz, der daraus kombinierte mögliche Zukunftsszenarien entwickelte. (aus dem Protokoll zur Zukunftswerkstatt mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines Philosophiekurses der Schülerakademie Jena 1992)
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Eine Zukunftswerkstatt mit Kosovo-Albanern
Als Beispiel ein Protokoll einer Zukunftswerkstatt