Negationen bei Hegel

 
Die folgenden Ausführungen wurden angeregt durch die Nachfrage in der Diskussion eines Hegel-OT-Projektes. Benni B. fragte nach der Ableitung des "Anderen" aus dem "Etwas" durch Negation:

"Das Andere ist doch aber alles Mögliche. Eben der ganze Rest der Welt. Das ist wohl der Punkt an dem die (poststrukturalistische?) Kritik an der Dialektik ansetzt. Die Dynamik der Vielfältigkeiten (Differenz) geht verloren."

Tatsächlich ist diese Frage zentral.

"Daraus folgt, dass eine Verständigung über die Weise, in der in Hegels Logik von der Negation Gebrauch gemacht wird, die Bedingung dafür ist – sei es in Nachfolge oder Kritik – in ein freies Verhältnis zu dieser Theorie zu kommen." (Henrich 1974, S. 245)

Geschichte des Negierens

Das Negative sollte das Nichtexistente ausdrücken. Allerdings arbeitete schon Parmenides heraus, dass man über das Nichtexistente auch nichts sagen kann. Über "Negatives" zu sprechen, bedeutet deshalb nicht auf etwas Nichtseiendes Bezug zu nehmen, "sondern auf das Nichtvorhandensein von Etwas, auf einen >Mangel im Seienden<" (Thiel 1984, S. 981)

Das Thematisieren des Mangels verweist bereits auf seine Überschreitung.

In der dialektischen Negation wird dem Negativen eine produktive Kraft zugesprochen.
"Das Nein ist ein Gegenwurf des Ja oder der Wahrheit, auf dass die Wahrheit offenbar und etwas sei, darinnen in Contrarium sei." (Böhme, S. 597) Der berühmte Satz des Spinoza, dass jede Bestimmung eine Verneinung sei (determinatio negatio est) geht davon aus, dass etwas Unendliches/Unbestimmtes/Absolutes vorhanden ist und jede Bestimmung (wodurch das Bestimmte ein Endliches wird und seine Unbestimmtheit verliert) eine Verneinung dieser Unendlichkeit/Unbestimmtheit/Absolutheit ist.

Formale logische Negationen

Diese Dialektik ist jedoch in der formalen Logik der Negation ausgesetzt. Negationen beziehen sich hier auf Aussagen oder Klassen (auch Mengen).

Die einfachste logische Negation (gekennzeichnet durch das Symbol ) kehrt lediglich den Wahrheitswert einer Aussage um (Aussagenlogik). Wenn die Aussage p wahr ist, ist ihre Negation ( p) falsch und umgekehrt.

Haben wir zusätzlich eine quantitative Unterscheidung (Quantorenlogik: einige/manche u.a.), können wir in diesem Zusammenhang verschiedene Aussageformen unterscheiden (mit Prädikatoren S und P):

  • SaP: allgemein bejahende Aussage: Alle S sind P.
  • SeP: allgemein verneinende Aussage: kein S ist P.
  • SoP: partikular verneinende Aussage: manche S sind nicht P.
  • SiP: partikular bejahende Aussage: manche S sind P.
Diese Aussagen können folgende Beziehungen untereinander haben (logisches Quadrat):

Hier werden uns vor allem die konträre und die kontradiktorische Beziehung interessieren.

Konträre Aussagen bilden einen Gegensatz. Wenn eine Aussage (alle S sind P) negiert wird (neue Aussage: kein S ist P), sind beide Aussagen miteinander unverträglich, bzw. einander ausschließend. Dabei muß jedoch beachtet werden, dass diese Negation nur unter Berücksichtigung bestimmter Prämissen gilt. Wird z.B. vorausgesetzt: "Dörfer sind keine Städte", dann sind die Aussagen "Bonn ist ein Dorf" und "Bonn ist eine Stadt" zueinander konträr. Außerdem ist es wichtig, dass hier die am weitesten auseinander liegenden möglichen Prädikate innerhalb einer Gattung verwendet werden, wie z.B. weiß und schwarz oder Nordpol und Südpol. Auch hier bezieht sich die Prämisse auf die vorausgesetzte Prädikatgattung.

Eine Form, konträre Aussagen zu bilden, ist die Bildung kontradiktorischer Aussagen. Hier ist jede der Negationen mit der anderen äquivalent. Das heißt, ein und derselbe Begriff wird einmal bejaht und einmal verneint. Die Negation eines Satzes (das kontradiktorische Gegenteil) ist dann jener Satz, der dann bejaht wird, wenn der andere verneint wird (Quine, S. 25).Beispielsweise ist die Aussage "Die Seele ist sterblich" kontradiktorisch der Aussage "Die Seele ist nicht sterblich" entgegengesetzt. Der kontradiktorische Gegensatz zu "weiß" ist also nicht "schwarz" (das wäre der konträre), sondern "nicht-weiß".

Gehen wir von der Aussagenlogik über zur Klassentheorie, erhalten wir zu einer Klasse die Komplementärklasse als diejenige Klasse, die alle Elemente enthält, die Nicht-Elemente der Klasse selbst sind. Beide Klassen zusammen müssen dann (wegen dem klassentheoretischen Satz des ausgeschlossenen Widerspruchs) die Allklasse sein, die vorher festgelegt sein muß. Wenn die Allklasse auf Zahlen eingeengt ist, ergibt sich nicht die Frage, ob die Komplementärklasse der rationalen Zahlen nur jene der irrationalen Zahlen ist, oder ob auch Bäume dazu gehören... Seit der Diskussion der Quantentheorie ist es auch üblich, einander ausschließende Terme als komplementär zu bezeichnen. Hier existiert jedoch eine Besonderheit: In der Quantentheorie sind zwei physikalische Meßgrößen dann komplementär, wenn "die Beobachtung eines Aspekts dieser dualen Eigenschaftspaare [...] zugleich die Definitionsmöglichkeit für den anderen Aspekt ein(schränkt)." (Röseberg 1984, S. 224). Dies gilt für die Paare: Koordinate und Impuls, Energie und Zeit, Welle und Teilchen.

Formallogische Negation bei Hegel?

Welche Art Negation bei Hegel vorkommt, wird verschiedentlich diskutiert. Im Prinzip geht es dann meistens darum, welche der oben aufgeführten logischen Negationsformen die von Hegel verwendeten sind. Sehr unbeholfen erklärt sich Pirmin Stekeler-Weithofer die Negation über den "Begriff der negativen Zahlen oder Längen, die sich über eine Spiegelung der positiven Zahlen am Nullpunkt ergeben" (Stekeler-Weithofer 1992, S. 110).

In Bezug auf Hegelsches Negieren wurden auch die formal logischen Negierungsmöglichkeiten diskutiert:

  • kontradiktorischer Gegensatz

Wenn wir Spinozas Satz hier verwenden, ergibt sich, dass etwas durch Negation Bestimmtes ("Weißes") durch alles das, das "ganze Universum der Dinge" bestimmt ist, was es nicht ist ("Nicht-Weißes"). Auf genau diese Negationsform trifft die oben genannte Kritik von Benni B. zu ("Das Andere ist doch aber alles Mögliche. Eben der ganze Rest der Welt.")

Hier annuliert ein Gegensatzpol den anderen; nur ein Pol kann als wahr erhalten bleiben. Dies gilt für dialektische Widersprüche keinesfalls.

  • komplementärer Gegensatz

Einen anderen Vorschlag zur Bildung des Gegensatzes macht Wandschneider (1997, S. 121). Er bezieht sich auf komplementär zusammengehörende Gegensatzbestimmungen. Die können aber auch nur gleich gemeinsam gefunden werden, es geht nicht, daß erst eine Seite genommen wird und aus ihr heraus durch Negation die zweite gefunden wird wie bei Hegel geschildert. Außerdem haben wir auch hier das Problem der Festlegung der Allklasse (Komplementarität braucht die Festlegung einer Allklasse, aus deren Teilung sich die beiden Komplemente ergeben).

  • konträrer Gegensatz

Konträr sind Gegensätze, wenn sie bestimmte Qualitäten innerhalb einer größeren Einheit darstellen und in Bezug auf die Unterscheidung der Qualitäten ihren größten Unterschied haben (z.B. konträrer Gegensatz zwischen schwarz und weiß bezüglich der Farbtönungen).

Der konträre Gegensatz ist ein bestimmter, weil die jeweils größten Unterschiede für die untersuchte Eigenschaftsgattung bestimmt sind.

Konträre Gegensätze können nie zusammen wahr sein, aber sie können zusammen falsch (oder einer wahr, der andere falsch) sein.

Wichtig ist hier der Fall, daß sie beide falsch sein können. Genau das passiert nämlich beim Hegelschen Fortgang der logischen Entwicklung der Kategorien. Die untersuchte Kategorie ist weder nur ihre Einheit, noch nur der Unterschied. Beides ist genau genommen falsch. (Es nützt aber auch nichts, einfach nur das Zusammengehen dieses Gegensatzes zu behaupten! Die "Synthese" muß auch begründet werden können.)

Weiter kommt man bei einem solchen Gegensatz damit, daß geschaut wird, in welcher Hinsicht die Kategorie falsch oder wahr ist. Genauer gesagt: Der Gegensatz entsteht dadurch, daß von ein und demselben (logischen Satz-)Subjekt in verschiedenen Rücksichten dasselbe (logisches Satz-)Prädikat ausgesagt und nicht ausgesagt wird wird.

Wenn das Subjekt "Alle diese Tische" sind, dann kann von ihnen ausgesagt werden:

  1. Alle diese Tische können nicht nicht existieren. (Sie sind ja da, wir sehen sie)
  2. Alle diese Tische können nicht existieren. (Sie brauchten ja auch nicht da sein, d.h. es könnte auch sein, daß sie nicht existieren, es ist nur Zufall, daß sie hergestellt wurden, daß sie gerade hier stehen...)

Die Lösung besteht nun darin, jeweils genau hinzuschauen bezüglich welcher Hinsicht sie existieren oder nicht existieren.

  1. Alle diese Tische, sofern sie faktisch existieren, können nicht nicht existieren.
  2. Alle diese Tische, sofern sie kontingent (zufällig, es könnte auch anders sein) existieren, können nicht existieren.

Auf dieser Grundlage gelingt es, eine neue Kategorie zu finden, die beide gegensätzliche Kategorien in sich vereint.

Dieser "Trick", mit solchen Gegensätzen so umzugehen, ist der reinen analytischen Logik nicht bekannt, ihn gabs aber schon im Mittelalter (als modus procedendi).

In der DDR-Philosophie wurde diese Frage nur selten so genau gestellt. Nach Hörz sind dialektische Verhältnisse dadurch gekennzeichnet, daß These und Antithese nicht "zugleich und in derselben Beziehung" (Hörz, zit. nach Röseberg 1984, S. 56) gelten. Trotzdem sind konträre Gegensätze noch nicht dialektische Widersprüche. Gegensätze vereinen das Identische und das Verschiedene, ihre "Momente sind in einer Identität verschiedene" (Hegel Werke 6, S. 55). Die Momente sind negativ gegeneinander (das Positive ist nicht das Negative, das Negative ist nicht das Positive). Beide sind aber selbständig gegeneinander. (Das Negative schließt das Positive von sich aus und umgekehrt). Als Beispiel kann hier auch die Arithmetik gelten (auf die sich Stekeler-Weithofer oben bezieht).

Das +a und -a sind zuerst entgegengesetzte Größen überhaupt; a ist die beiden zum Grunde liegende ansichseiende Einheit, das gegen die Entgegensetzung selbst Gleichgültige, das hier ohne weiteren Begriff als tote Grundlage dient. Das -a ist zwar als das Negative, das +a als das Positive bezeichnet, aber das eine ist so gut ein Entgegengesetztes als das andere. (Hegel Werke 6, S. 60)

Die Einheit wird hier als "tote Grundlage" gekennzeichnet. Es wird deutlich, dass dies noch nicht die konkrete, lebendige Identität ist, auf die Hegel hinauswill. Zum lebendigen Widerspruch wird ein Gegensatz erst, wenn das eine Moment dem anderen nicht nur entgegengesetzt ist (wie + und -), sondern wenn jedes Moment das andere auch noch in sich enthält. Nur dadurch wird eine Auflösung zwingend notwendig (Gegensätze können ewig nebeneinander existieren, Widersprüche müssen sich auflösen).

Sie [die Momente] richten sich zugrunde, indem sie sich bestimmen als das mit sich Identische, aber darin vielmehr als das Negative, als ein mit sich Identisches, das Beziehung auf Anderes ist.(Hegel Werke 6,S.67)

Diese Widersprüchlichkeit ist auch die Grundlage für den Fortgang des Negierens.

Es ist eine der wichtigsten Erkenntnisse,... dass jede [der Reflexionsbestimmungen] in ihrem Begriffe selbst die andere enthält, einzusehen und festzuhalten; ohne diese Erkenntnis lässt sich eigentlich kein Schritt in der Philosophie tun. (Hegel Werke 6, S. 73).

Allerdings haben wir damit schon die formale Logik weit überschritten, denn die formale Logik kennt eine solche Einheit der Identität und des Unterschiedes nicht.

Dialektische Negationen bei Hegel

Hegels Bestimmung von philosophischen Begriffsmomenten beruht darauf, dass sich die Bedeutung jedes Begriffmoments aus seiner Stellung innerhalb eines umfassenden Begriffssystems ergibt, wobei die Übergänge zwischen den verschiedenen Begriffsmomenten durch Negation und die Negation der Negation erfolgen. Überaus wichtig ist auch die Frage: Warum wird überhaupt etwas negiert, warum bleibt nicht alles, wie es war? Woher speist sich die Entwicklung, was ist ihre Triebkraft?

Was "Negation" bedeutet, ist also fundamental für das Verständnis dessen, was Hegelsche Dialektik meint.

Dabei gibt es ein spezielles Problem: Es gibt keine "Hegelsche Methode" unabhängig von den konkreten Inhalten. Es wird keine feststehende Methode auf irgend einen Inhalt "angewendet". Deshalb gibt es eigentlich auch keine "allgemeine Theorie des Hegelschen Negierens", sondern nur jeweils im Verlauf seiner Ausrbeitungen konkret durchgeführte Negationen. Allerdings gibt es doch einige Gemeinsamkeiten aller Negierungen bei Hegel und auch einige Hinweise von ihm.

Eine Negation ist demnach:

  • jeder Unterschied (der sich dann später zum Gegensatz und zum Widerspruch bestimmt) (Werke 6, S. 45);
  • die Schranke eines Etwas gegenüber dem Anderen (Werke 11, S. 530), "die gegenseitige Grenze des Einen gegen das Andere" (Werke 5, S. 153);
  • die Negation ist die Grenze jedes Daseienden und macht damit seine Realität aus: "Etwas ist nur in seiner Grenze und durch seine Grenze das, was es ist." (Werke 8, S. 197, § 92 Zusatz);
  • die Widerlegung von einseitigen Bestimmungen in der immanenten Dialektik des Begriffs (Werke 11, S. 381.).

In der ersten Auflage der Wissenschaft der Logik verdeutlicht Hegel:

"Die Negation ist nicht bloß das Nichts überhaupt, sondern [...] der Mangel von Etwas, oder die Schranke; die Bestimmtheit, gesetzt als das was sie in Wahrheit ist, als Nichtseyn." (zit. nach Collmer 1992, S. 27)

Hegel bezieht sich bei der Frage, was eine Negation ist, auf Spinoza. Das bedeutet: Alles, was ich qualitativ bestimmen will, bezieht sich in dieser Bestimmung auf Anderes und das zu Bestimmende und das Andere stehen in einem Verhältnis der Negativität zueinander. Spinozas Satz "determinatio negatio est" (Spinoza im 50. Brief an J.Jelles vom 2.6.1674) erscheint bei Hegel in der Form "Omnis determinatio est negatio" (Jede Bestimmung ist eine Verneinung) (z.B. Werke Band 5, S. 121).

Das Etwas und das Andere werden durch die Negation unterschieden, getrennt und gleichzeitig verbunden:

"Die Negation seines Anderen ist nur die Qualität des Etwas, denn als dieses Aufheben seines Anderen ist es Etwas" (Hegel Werke 5, S. 135)

Die Frage ist dann immer, wie das Etwas zum Anderen kommt. Es scheint nahe zu liegen, dass – wenn wir nicht wissen, was das Etwas selbst ist - wir auf jeden Fall sagen können, dass es nicht das ist, was sein Anderes ist. Ein Apfel ist kein Baum, ist kein Haus usw. usf (kontradiktorischer Gegensatz als Negation). Dies ist aber nur eine Hälfte der Wahrheit. Neben der Unterscheidung muß es Qualitäten geben, die das Etwas direkt bestimmen. Wodurch ist das Etwas mit sich selbst identisch? Die Bestimmung muß sich auf sich selbst beziehen, ohne dass eine bloße Wiederholung heraus kommt. Wir holen aus der Welt da draußen allgemeine Bestimmungen, die wir dann auf das Etwas beziehen können. Wenn wir mehr über Obst und seine Rolle in der Biologie wissen, können wir auch genauer bestimmen, was der Apfel selbst ist.

Wenn wir also die Negation im Sinne von Spinoza - wovon Hegel ausging – verstehen, müssen wir darauf achten, dass die Negation zwei Prozesse braucht: Die erste (abstrakte) Negation und die (zum Ausgangspunkt zurückführende konkrete) Negation der Negation. In der ersten Negation wird der Unterschied (der Unterschied zu Anderem außen oder innen) betont. Solche Unterscheidungen gibt es beliebig viele. Die Wesenslogik ist dadurch gekennzeichnet (und beschränkt), dass sie diese Unterscheidungen expliziert – sie aber noch nicht auf die weiter entwickelte Sache selbst zurück bezieht.

Mehr zur Unterscheidung von
Seins-, Wesens- und Begriffslogik

Es kommt aber darauf an, in der Unterscheidung das Spezifische des untersuchten Gegenstands zu begreifen. Das Unterscheiden soll dazu führen, dass wir den Gegenstand in seiner (d.h. konkreten) Identität (als Einheit von Unterschieden und Identität) begreifen. Deshalb müssen wir das Unterscheiden selbst wieder auf die Identität (nicht mehr die unmittelbare erste Identität, sondern auf die nun begriffene) hinführen, was bedeutet, die Unterscheidung selbst zu negieren, das Negieren zu negieren. Hegel führt deshalb (wieder in der ersten Auflage der "Logik") aus:

"Wenn fernerhin von Negativität oder negativer Natur die Rede seyn wird, so ist darunter nicht jene erste Negation, die Grenze, Schranke oder Mangel, sondern wesentlich die Negation des Andersseyns zu verstehen, die als solche, Beziehung auf sich selbst ist." (nach Collmer 1992, S. 27, vgl. auch Hegel Werke 8, S. 197. § 92).

Erst dadurch wird die Negation zur Aufhebung in ihrem dreifachen Sinn (ein Ende machen, aufbewahren, höher heben).

"Aufheben hat in der Sprache den gedoppelten Sinn, daß es soviel als aufbewahren, erhalten bedeutet und zugleich soviel als aufhören lassen, ein Ende machen. Das Aufbewahren selbst schließt schon das Negative in sich, daß etwas seiner Unmittelbarkeit und damit einem den äußerlichen Einwirkungen offenen Dasein entnommen wird, um es zu erhalten. - So ist das Aufgehobene ein zugleich Aufbewahrtes, das nur seine Unmittelbarkeit verloren hat, aber darum nicht vernichtet ist." (Hegel Werke 5, S. 114)

Angemessen zu verstehen ist die Negation bei Hegel also nur in ihrem Zusammenhang mit der Negation der Negation. Sie meint explizit nicht jene Negierungen, bei denen das Negierte ohne weitere Entwicklungschance zerstört wird, sondern jene, die zu weiterer Entwicklung führen. Würde die Begriffsentwicklung nur eine Folge von Negationen innerhalb des Endlichen sein, hätten wir die von Hegel ausdrücklich abgelehnte "schlechte Unendlichkeit" (Hegel Werke 5, S. 264). Die erste Negation ist nicht beliebig, sondern erhält ihre Bestimmung aus der Rückkehr des Negierten zu sich selbst als Vermittlung (Hegel Werke 5, S. 159f.).

Wir erkennen diese Abhängigkeit von einem übergeordneten Ganzen schon bei einer frühen Verwendung der Negation bei Hegel, wo er sie definiert als

  • "eine Bestimmung, [ein] Inhalt, der unterschieden, aber nicht selbständig seiend, sondern als Moment ist" (Hegel Werke 5, S. 165)

Wichtig ist, dass jede Negation nur das Moment der übergreifenden Bewegung des Begriffs ist, von dem her sie auch bestimmt wird. Auch Henrich betont, "dass diese Vielfalt [des Sinnes von "negativ", A.S.] nicht nur zufällig eintritt, sondern dass sie sich aus Gründen ergibt, die angegeben werden können." (Henrich 1974, S. 245).

Deutlich wird dies, wenn wir uns an die wichtige Unterscheidung von Wesens- und Begriffslogik bei Hegel erinnern (siehe hegel3.htm). Innerhalb der Wesenslogik, d.h. auf abstrakte Weise, mögen verschiedene Unterscheidungen (Negationen) zu einer Ausgangsbestimmung gegeben werden können. Innerhalb der Wesenslogik ist keine Entscheidung für die Bevorzugung dieser oder jener Negation möglich, kein Grund dafür angebbar. Ein solcher Grund ergibt sich nicht auf der abstrakten Ebene, sondern benötigt die konkret-allgemeine Ebene – bei Hegel "Begriffslogik" genannt.

Ein solcher Grund ist nicht starr vorgegeben, sondern er rechtfertigt sich aus der erfolgreichen Lösung von theoretischen oder praktischen Problemen – innerhalb eines umfassenden Prozesses. Das Hegelsche System selbst nimmt für sich in Anspruch, die Probleme seiner Zeit umfassend abzuleiten und zu erklären – daher kommt die Abgeschlossenheit bei Hegel. Methodisch gesehen ist die Rückbindung des Abstrakten ("alles ist möglich") an die konkreten Prozesse, ihre Bedingungen (mitsamt deren Veränderbarkeit) nicht verzichtbar.

Hegels Anliegen ist es gerade, die Beliebigkeit der abstrakten Negationen zu kritisieren (vgl. auch Hegel Werke 5, S. 121: "nur ist die Negation als solche die formlose Abstraktion") und immer wieder darzulegen, warum erst durch die durch die Rückkehr zu sich selbst (als Verändertes, als Prozeß) bestimmte Negation die von ihm gemeinte ist:

"Aber dabei ist die Negation als erste, als Negation überhaupt wohl zu unterscheiden von der zweiten, der Negation der Negation, welche die konkrete, absolute Negativität, wie jene erste dagegen nur die abstrakte Negativität ist." (Werke 5, S. 124)

Kriterium für eine angemessene Negation ist immer, "dass eine Entwicklung dabei herauskommt" (Engels MEW 20, S. 132).

Die produktive Natur des Negativen kann sogar mit Mitteln der formalen Schlusslogik klar gemacht werden (nach Liebruck und Wladika 1999b):

Zu beweisen ist: "Das Negative ist es selbst und sein Entgegengesetztes." Beweis:

Obersatz: Das Positive ist das Gegenteil seines Gegenteils.
Untersatz: Das Negative ist das Gegenteil des Positiven.
Conclusio: Das Negative ist nicht das Gegenteil seines Gegenteils, sondern das Gegenteil seiner selbst.

Das dialektisch Negative hat somit zwei Momente: erstens das Negative des Verstandes, der unterscheidet, bestimmt und die Gegensätze festsetzt. In der dialektischen Vernunft werden diese Verstandesdifferenzen jedoch wieder aufgelöst, aufgehoben.

Jene Auffassungen, die unter Hegelscher Negation nur die Bildung eines kontradiktorischen Gegensatzes, bzw. die Bildung beliebiger abstrakter Negationen erkennen können, bleiben selbst im beschränkten Rahmen der Wesenslogik (die an sich nichts "Falsches" kennzeichnet, aber selbst wieder überwunden, kritisiert, "negiert" werden muß in Richtung der konkreten, prozessualen Begriffslogik).

(ein Zitat zur Unterscheidung von
abstrakter und bestimmter Negation)

Wenn wir nur von Negationen ohne den Kontext der Hegelschen Philosophie sprechen würden, würden wir uns beinahe automatisch nur die abstrakte Negation darunter vorstellen können (das entspräche dem verstandesmäßigen Denken) und dann wäre Bennis Vorwurf berechtigt. Abstrakte Negationen gibt es auch in Entwicklungsphasen, bei denen Regression stattfindet. Wir interessieren uns – mit Hegel – jedoch ausdrücklich für die progressiven Entwicklungsnegationen und diese erfordern die Negation der Negation, wodurch auch die erste Negation zum Moment dialektisch-vernünftigen Negierens wird.

"Die Negativität als Qualität des Verstandes ist das Unterscheiden, Bestimmen, Festsetzen, Festhalten der Unterschiedenen. Das Negative als Qualität der dialektischen Vernunft ist das Auflösen der Verstandesdifferenzen in Nichts." (Wladika 1999b)

Das Negieren als Grundlage des Fortgangs der Argumentation beruht auf dem Prinzip des "negativen Beweises".

Es wird deutlich, dass das Negieren in verschiedenen Logiken unterschiedlich behandelt wird und Hegel jede Negation von ihrer vollsten Entfaltung her betrachtet. Wir unterscheiden:

Bestimmte oder unbestimmte Negation?

Damit haben wir die Bestimmtheit der Negation (in progressiver Entwicklung) begründet.

"Die bestimmte Negation bedenkt, was negiert wird. Es werden nicht die Verstandesbestimmungen wieder aufgestellt und es wird auch nicht die Negation eliminiert, sondern als bestimmte gefaßt. Konkrete Negation. Es werden nicht die Verstandesbestimmungen weggestrichen, sondern ihre Selbständigkeit wird negiert. Die Verstandesbestimmungen sind unselbständig geworden. Wenn etwas bestimmt (oder konkret) negiert wird, dann ist es nicht überhaupt durchgestrichen, sondern nur seine Selbständigkeit. Es ist Moment geworden (vgl. Anmerkung zum Aufheben). Was konkret negiert ist, ist nicht Nichts, sondern es ist Moment. Das Moment ist das Unselbständige." (Wladika 1999b)

Ernst Bloch insistiert gegen die "bestimmte Negation" und fordert demgegenüber für ein offenes System die "unbestimmte Negation".

(siehe auch Schlemm 1999)

Ebenso wie Hegel will Bloch auch die Bestimmtheit von jeder Statik lösen. Das Urteil "S ist P" (S: Subjekt, P: Prädikat) legt formal logisch für das Subjekt eine statische prädikative Bestimmung fest. Bloch setzt diesem entgegen den Satz: "S ist noch nicht P". (Bloch EM, S. 41). Wenn S schon immer P ist, so wäre jede Entwicklung des Subjektes nur ein Auswickeln von schon Vorhandenem, keine Überschreitung (ebd.). Es ist keine wirkliche historische Entwicklung möglich. Der Begriff entwickelt sich nicht erst noch, sondern ist bereits vorausgesetzt. Bloch vermerkt, dass wenigstens bei Hegel ("obwohl auch Hegel überall die Möglichkeit unter die Vorhandenheit beugt" (Bloch EM, S. 45) der Begriff zuletzt, nach dem Urteil kommt. Allerdings, das Hegelsche System setzt den Begriff als begründende Einheit tatsächlich immer schon voraus. Aber der Hegelsche Begriff ist gerade nichts Statisches, Fertiges, Endgültiges. Die Begriffslogik und die Rolle, die ihren Begriffsmomenten in allen Argumentationskreisen des Hegelschen System-Fraktals zukommt macht deutlich, dass Hegel unter dem Begriff immer selbst das "sich Entwickelnde" versteht. Ein Begriff ist immer die "unendliche, schöpferische Form, welche die Fülle alles Inhalts in sich beschließt und zugleich aus sich entlässt" (Enz.I, S. 307, § 160). Der Begriff ist deshalb

  • jener Grund, aus der sich alle Bestimmtheiten begründen lassen,
  • konkret
  • sich entwickelnd.

Auch Bloch ist kein Fürsprecher einer willkürlichen Beliebigkeit. Er betont: "Auch das Kannsein ist gesetzlich" (Bloch PH, S. 274). Auch er tritt für eine "Invariante der Richtung gerade durch alle Querverbindungen und besonders durch das Offene selber hindurch" (Bloch, EM, S. 30) ein; diese Invariante ist die konkrete Utopie, von ihm auch bezeichnet als "Heimat" (Bloch, PH, S. 1628).

Bloch wirft Hegel vor, dessen "grundfalsche(r) Kreis aus Kreisen" ließe keinen Platz für das "Tätig-Offene" (Bloch SO, S. 421). Das unterstellt jedoch, dass die Kreise in sich geschlossene sein müssten. Dies ist nicht notwendig so. In dem höchsten Moment des Begriffs, der Idee, begreift Hegel das wollende Handeln (das Tätige) selbst als Moment der Vernunft der Welt.

Bei der Diskussion der konträren Gegensätze wird von C. Cirne-Lima auch die Frage diskutiert, ob es verschiedene Möglichkeiten gibt, sich eine zur ersten Kategorie konträr gegensätzlich neue Kategorie zu bilden. Er bejaht diese Frage, ergänzt jedoch, dass bei der Entscheidung, welche man nimmt, jene vorziehen sei, bei der die Auflösung des Widerspruchs besser gelingt. Auf diese Weise ist nach Cirne-Lima auch die Hegelsche Systemlogik immer eine prinzipiell offene.

Hier kommen wir auch noch einmal zur Ausgangsfrage zurück: Ist das Andere "alles Mögliche"? Ja, aber nur alles Mögliche des konkret Negierten, nicht die unendliche Fülle des abstrakt-Negativen. Das jeweilige Konkrete trägt seinen eigenen, konkreten inneren Widerspruch in sich, seinen Widerspruch.

"In der Veränderung zeigt sich der innere Widerspruch, mit welchem das Dasein von Haus aus behaftet ist und welcher dasselbe über sich hinaustreibt. Für die Vorstellung erscheint das Dasein zunächst als einfach positiv und zugleich als innerhalb seiner Grenze ruhig beharrend; wir wissen dann zwar auch, daß alles Endliche (und ein solches ist das Dasein) der Veränderung unterworfen ist. Allein diese Veränderlichkeit des Daseins erscheint der Vorstellung als eine bloße Möglichkeit, deren Realisierung nicht in ihm selbst begründet ist. In der Tat aber liegt es im Begriff des Daseins, sich zu verändern, und die Veränderung ist nur die Manifestation dessen, was das Dasein an sich ist." (Hegel Werke 8, S. 198, § 92 Zusatz)

Für konkrete Identitäten(d.h. innerlich widersprüchliche, vgl. Horstmann 1986, S. 51ff) ist es nicht beliebig, welches das Andere für das Etwas ist. Es gibt nun natürlich auch Unterschiede und auch Gegensätze, bei denen die unterschiedlichen Momente beliebig sind und bei denen auch die Gegensatzpole nicht zu einer weiteren Entwicklung zwingen (z.B. der Gegensatz von Eigentum und Eigentumslosigkeit bis zum Kapitalismus, vgl. Marx MEW 40, S. 533). Genau diese Gegensätze sind aber nicht die dialektischen Widersprüche, die zur Entwicklung führen und die Hegel (und Marx und uns...) interessieren. Dialektische Widersprüche bestehen nur zwischen Polen, die notwendigerweise zueinander gehören, sie bestehen "zwischen dem Einen und seinem (notwendigen) Anderen." (Horstmann 1986, S. 57). Beispielsweise hat sich das Verhältnis von Eigentum und Eigentumslosigkeit zum Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit entwickelt und diese beiden Pole sind ohne einander nicht existenzfähig, sie bestehen (der Arbeiter kann sich ohne Kapital nicht mehr reproduzieren) und auf diese Weise hat jeder der beiden Pole seinen Widerspruchspol wider sich. Sie sind "sich wechselseitig bedingende, unzertrennliche Momente, aber zugleich einander ausschließende, oder entgegengesetzte Extreme" schreibt er für die relative und Äquivalentform des Wertes (Marx MEW 23, S. 63)

Negationen und Sprünge und historische Evolution

Wir unterliegen wir einer kurzschlüssigen Verwechslung, wenn wir Negationen mit "Fortschritten in der zeitlichen Entwicklung" gleichsetzen. Zuerst taucht die Negation bei Hegel tatsächlich bei den Veränderungen im Bereich des Daseienden in der Seinslogik auf. Es ist aber nicht selbstverständlich, dass in der Seinslogik mit der Veränderung des "Etwas" usw. tatsächlich die zeitliche Veränderung endlicher Gegenstände gemeint ist.

(siehe zur Problematik des
Historischen und Logischen)

Zusätzlich zu den betrachteten Negationen verwendet Hegel auch das Wort "Sprung", wenn er deutlich machen will, dass es Qualitätsveränderungen gibt, die unvermittelt erscheinen:

"Sprung heißt hier soviel als qualitativer Unterschied und qualitative Veränderung, welche als unvermittelt erscheinen, während dagegen das (quantitative) Allmähliche sich als ein Vermitteltes darstellt." (Hegel Werke 8, S. 102)

In diesem Zusammenhang spricht er dann auch von den Knotenlinien in der Natur (Hegel Werke 8, S. 228). Ich denke, die Betonung der Äußerlichkeit und der Gleichgültigkeit der beiden Qualitäten macht darauf aufmerksam, dass diese Qualitätssprünge nicht einfach mit "Negationen" gleichzusetzen sind.

"Das Verhältnis, das an die Stelle des ersten getreten, ist durch dieses bestimmt teils nach der qualitativen Dieselbigkeit der Momente, die in Affinität stehen, teils nach der quantitativen Kontinuität. Aber indem der Unterschied in dieses Quantitative fällt, verhält sich das neue Etwas gleichgültig gegen das vorhergehende; ihr Unterschied ist der äußerliche des Quantums. Es ist also nicht aus dem vorhergehenden, sondern unmittelbar aus sich hervorgetreten, d.i. aus der innerlichen, noch nicht ins Dasein getretenen spezifizierenden Einheit." (Hegel Werke 5, S. 437)

Hegels Dialektik erschöpft sich gerade NICHT in diesen Qualitätsveränderungen auf der Seinsebene – auch wenn jahrzehntelang die berühmten "dialektischen Gesetze" nach Engels genau diesen Eindruck erweckten. Hegel findet sich gezwungen, über diese Art Logik hinauszugehen, das Wort "Entwicklung" verwendet er nicht umsonst erst in der Begriffslogik und keinesfalls bei diesen Qualitätsumschlägen.

Hegel leitet an genau dieser Stelle den Übergang von der Seins- zur Wesenslogik ein. Während in der Sphäre des Seins ein Qualitatives das nächste ablöst (in schlechter Unendlichkeit, die Hegel letztlich nicht interessiert), fragt Hegel nach der "in ihrem Wechsel der Maße in sich selbst kontinuierliche Einheit [...] die wahrhaft bestehen bleibende, selbständige Materie, Sache". (Hegel Werke 5, S. 443), nach dem Substrat, der Einheit, auf dessen Boden das Übergehen des Qualitativen und Quantitativen ineinander vorgeht (ebd., S. 444). Die einzelnen Qualitäten sind die Knoten... was ist das Substrat, auf dem sich die Knoten befinden? Dieses Substrat bestimmt Hegel auch genauer als Verhältnis, als Ordnung – aber als äußerliche Einheit (noch nicht als freier Begriff in der späteren Begriffslogik). Mit diesem gedanklichen Übergang negiert Hegel die Begriffsmomente der Seinslogik (wie Quantität, Qualität, Maß) und bestimmt jene der Wesenslogik (Verhältnis, Grund, Wirklichkeit), die selbst auch noch weitergetrieben werden muß in die Begriffslogik (Vermittlung, Idee, Totalität).

Zusammenfassung:

"Es sind hier Gestalten des Bewußtseins, deren jede in ihrer Realisierung sich zugleich selbst auflöst, ihre eigene Negation zu ihrem Resultate hat - und damit in eine höhere Gestalt übergegangen ist. Das Einzige, um den wissenschaftlichen Fortgang zu gewinnen - und um dessen ganz einfache Einsicht sich wesentlich zu bemühen ist -, ist die Erkenntnis des logischen Satzes, daß das Negative ebensosehr positiv ist oder daß das sich Widersprechende sich nicht in Null, in das abstrakte Nichts auflöst, sondern wesentlich nur in die Negation seines besonderen Inhalts, oder daß eine solche Negation nicht alle Negation, sondern die Negation der bestimmten Sache, die sich auflöst, somit bestimmte Negation ist; daß also im Resultate wesentlich das enthalten ist, woraus es resultiert, - was eigentlich eine Tautologie ist, denn sonst wäre es ein Unmittelbares, nicht ein Resultat. Indem das Resultierende, die Negation, bestimmte Negation ist, hat sie einen Inhalt. Sie ist ein neuer Begriff, aber der höhere, reichere Begriff als der vorhergehende; denn sie ist um dessen Negation oder Entgegengesetztes reicher geworden, enthält ihn also, aber auch mehr als ihn, und ist die Einheit seiner und seines Entgegengesetzten. - In diesem Wege hat sich das System der Begriffe überhaupt zu bilden und in unaufhaltsamem, reinem, von außen nichts hereinnehmendem Gange sich zu vollenden." (Hegel Werke 5, S. 49)

Literatur:

Bloch, Ernst (EM): Experimentum Mundi, Frage, Kategorien des Herausbringens, Praxis. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 1985.
Bloch, Ernst (PH): Das Prinzip Hoffnung. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 1985.
Bloch, Ernst (SO): Subjekt - Objekt. Erläuterungen zu Hegel. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1985
Böhme, Jacob: Werke Band 6 (ed. Schiebler).
Cirne-Lima, Carlos R.v. (1997): Brief über die Dialektik. In: Das Problem der Dialektik (hrg.v. D. Wandschneider). Bonn: Bouvier-Verlag. S. 77-89.
Collmer, Thomas (1992): Aktuelle Perspektiven einer immanenten Hegel-Kritik. Negative Totalisierung als Prinzip offener Dialektik. Gießen: Focus-Verlag
Engels, Friedrich (MEW 20): Dialektik der Natur. In: Karl Marx, Friedrich Engels Werke Bd. 20. Berlin: Dietz-Verlag.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Werke in 20 Bänden. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1970ff.
Werke 5 = Wissenschaft der Logik, Band I.
Werke 6 = Wissenschaft der Logik, Band II.
Werke 8 = Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, Band I.
Henrich, Dieter (1974): Formen der Negation in Hegels Logik. In: Hegel-Jahrbuch 1974, S. 245-262.
Horstmann, Hubert (1986): Der dialektische Widerspruch im universellen Zusammenhang. In: Der dialektische Widerspruch (hrsg.v. Gerhard Bartsch). Berlin: Akademie-Verlag.
Marx, Karl (MEW 23): Das Kapital. Erster Band.
In: Karl Marx, Friedrich Engels Werke Bd. 230. Berlin: Dietz-Verlag.
Marx, Karl (MEW 40): Ökonomisch-Philosophische Manuskripte (1844). In: Karl Marx, Friedrich Engels Werke Bd. 40. Berlin: Dietz-Verlag.
Röseberg, Ulrich (1984): Szenarium einer Revolution. Nichtrelativistische Quantenmechanik und philosophische Widerspruchsproblematik, Berlin: Akademie-Verlag.
Schlemm, Annette (1999)
: Utopien nach den Bomben auf Jugoslawien? Philosophische Dialektik im Spannungsfeld zwischen militantem Pessimismus und militantem Optimismus - Vortrag auf dem Kolloquium Evolution in Natur und Gesellschaft - Gemeinsamkeiten und Gegensätze - Dresden, 14.April 1999. In: Texte zur Philosophie, Heft 7, Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V., S. 103-124, siehe auch Internet http://www.thur.de/philo/vortragdresden.htm .
Stekeler-Weithofer, Pirmin (1992): Hegels Analytische Philosophie. Die Wissenschaft der Logik als kritische Theorie der Bedeutung. Paderborn, München, Wien, Zürich: Ferdinand Schöningh-Verlag.
Thiel, Christian (1984): Stichwort "Negation".In: Enzyklopädie Philoophie und Wissenschaftstheorie. Band 2, Hrsg.v. J. Mittelstraß, Mannheim, Wien, Zürich: B.I.-Wissenschaftsverlag.
Quine, Willard v.Orman (1974): Grundzüge der Logik. Frankfurt am Main: Suhrkamp-Verlag.
Wandschneider, Dieter (1997): Zur Struktur dialektischer Begriffsentwicklung. In: Das Problem der Dialektik (hrg.v. D. Wandschneider). Bonn: Bouvier-Verlag. S. 114-164.
Wladika Michael (1999b): Einführung ins Denken. Erläuterungen zu Hegels Logik. Band I. In: http://www.t0.or.at/~leohemetsberger/Logik/logikbuch%20Band%201/Wiederholung%20I-III.htm#b.
Wladika, Michael (1999c): Einführung ins Denken. Erläuterungen zu Hegels Logik. Band I. In: http://www.t0.or.at/~leohemetsberger/Logik/logikbuch%20Band%201/Wiederholung%20I-III.htm#c.

 


 

siehe auch Negatives Beweisen

 
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