Neue Arbeit für Mühlheim

Institut für Neue Arbeit

Wege aus der Krise der Arbeit

... und anderswo

 

 
Spendenaufruf "Mach mit e.V."

MACH MIT!

Mit jeder Konjunkturschwankung werden Menschen freigesetzt, für die unser Wirtschaftssystem keine Verwendung mehr hat. Die einen sind zu alt, die anderen zu wenig qualifiziert, wieder andere gelten als behindert. Gleichzeitig wächst die Zahl von jungen Leuten, die den Einstieg in den Arbeitsprozess gar nicht erst schaffen. Ganze Stadtviertel drohen inzwischen wegzubrechen, Drogen, Kriminalität und seelische Erkrankungen nehmen rapide zu. Staatliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und kommunale »Hilfe zur Arbeit« - Programme können nicht wirklich helfen, weil sie nur vorübergehend sind und keine neuen Strukturen entstehen lassen, die die Menschen dauerhaft einzubinden vermögen.
Seit über dreißig Jahren kümmert sich der Verein »MACH MIT!« um die »left behinds of the great society«. Gemeinsam mit anderen Initiativen, hier besonders mit der SSM, hat »MACH MIT!« neue Formen des Zusammenlebens und des Wirtschaftens gefördert und entwickelt, wo es für jeden etwas Nützliches und Sinnvolles zu tun gibt, und wo jeder seinen Beitrag zum Bestand des Ganzen leisten kann. Bei solch einer »Neuen Arbeit« ist Geldverdienen nämlich nur noch ein Aspekt. Ein großer Teil des Lebensunterhalts wird vielmehr durch Selbstversorgung aufgebracht. Beispielsweise werden Wohnungen selbst gebaut, Möbel und Kleidung gesammelt und wiederverwendet. Arbeit bedeutet hier darüber hinaus Engagement für Bedürftige und Benachteiligte im Viertel, bedeutet Entwicklung neuer Projekte. So entstand 1979 die »Sozialistische Selbsthilfe Mülheim« in der Düsseldorfer Straße, wo ausgegrenzte Menschen selbstbestimmt zusammen wohnen und arbeiten. Der inzwischen realisierte »Kulturbunker ülheim« wurde so angedacht, geplant und initiiert. Die Mitglieder des Vereines »Wohnen gegen den Strom« haben in der Holweider Straße 128 ein ehemaliges Abbruchhaus um- und ausgebaut, was sie nun in Erbpacht besitzen. In Köln-Ossendorf schafft die »Initiative Bauen Wohnen Arbeiten« mit ehemals Obdachlosen Wohnungen und selbstverwaltete Arbeitsplätze. Für die Industriebrache »Alter Güterbahnhof ülheim« wurden Pläne entwickelt und inzwischen eine Genossenschaft gegründet, die neuen, selbstverwalteten Wohn- und Arbeitsprojekten ein Dach bieten soll.
Ziel ist immer die Selbständigkeit der Projekte und ihre Unabhängigkeit vom staatlichen Fördertopf. Doch bis dahin muss viel Zeit, Kraft und auch Geld aufgewendet werden. Das meiste wird ehrenamtlich geleistet. Staatliche Mittel stehen nur sehr selten und dann immer nur begrenzt zur Verfügung. Andererseits brauchen wir für diese ehrenamtliche Arbeit eine solide, von der Subventionswillkür des Staates unabhängige Basis.

Wofür ist das Geld?
Seit vier Jahren wird Schritt für Schritt bei der SSM das Institut für Neue Arbeit (INA) aufgebaut. Dessen Ziel ist die Vernetzung aller Initiativen aus dem Bereich »Neue Arbeit«, die Sammlung, die Auswertung und die Verbreitung der vorhandenen Ideen und Erfahrungen, und die Veranstaltung von Seminaren zum Thema »Neue Arbeit«. Es entstanden in Eigenarbeit bereits Räume mit Fußbodenheizung, Recycling-Parkett, Tee-Küche und Toiletten.

Eine Bibliothek und Gästezimmer sind im Bau, eine Küche für die Versorgung der Teilnehmer der Seminare und ein Büro zur Organisierung der Aktivitäten und Veranstaltungen sind geplant. Hierfür brauchen wir Geld für Baumaterial, aber auch für Öffentlichkeits-arbeit zur Durchführung von Veranstaltungen, Zu-schüsse für Publikationen. Um dem Stadtteil Mülheim zu helfen, der nach dem Zusammenbruch so namhafter Industrien wie Deutz A.G. und F&G darniederliegt, und um seinen Bewohnern wieder eine Zukunft zu eröffnen, für die die boomende IT-Branche keine Verwendung hat, haben SSM und INA mit den »Mülheimer Bürgerdiensten« die »Mülheimer Erklärung« verfasst. Darin entwerfen sie Pläne für die Gründung von neuen Modellen des Wohnens und des Arbeitens mit Elementen einer technisch hochstehenden Selbstversorgung auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Mülheim. 2001 fand durch unsere Initiative zu diesem Thema erstmals in Köln eine Stadtteilkonferenz statt. Inzwischen hat das Land Mittel für die Projektförderung in Aussicht gestellt, das Arbeitsamt ist interessiert. Die Initiativen haben zeitweise aus eigenen Mitteln ein Büro unterhalten, aus eigenen Mitteln Planungen und Berechnungen vorgelegt. Inzwischen wurde die Stadtteilgenossenschaft WiWAt gegründet. Für alle diese Aktivitäten benötigen die Initiativen eigene Mittel, um Stadt, Staat und Behörden gleichberechtigt und unabhängig gegenübertreten zu können.
Neue Projekte und neue Initiativen bereits bestehender Projekte benötigen Geld für Baumaterial, Maschinen, Büroorganisation, Veröffentlichungen.

Warum wollen wir das Geld von Ihnen?
Eigenarbeit kann Kapital ersetzen, dazu ist aber erst mal wieder Kapital erforderlich, wenig zwar, im Verhältnis zur Gesamtleistung, aber dennoch not-wendig. Denn nicht alles Material kann recycelt werden und auch gebrauchte Maschinen kosten Geld. Strom und Wasser muss mit Geld bezahlt werden, ebenso die Telefonrechnung. Auch alternative Druckereien müssen ihre Dienste in Rechnung stellen. Es geht bei uns also um Hilfe zur Selbsthilfe, um Geld für immer neue Initialzündungen.
Staat wird das nicht leisten. Der Staat, und insbesondere das Land NRW, aber auch die Arbeits-verwaltung zeigen sich zwar zunehmend interessiert an unserer neuen Form des Wirtschaftens und äußern erste Ideen für eine Projektförderung außerhalb der einge-fahrenen Förderwege. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das gigantische, viele Milliarden schwere System der staatlichen Arbeitsförderung immer noch der Wiedereingliederung von Individuen in die bestehenden Formen der Privatwirtschaft verpflichtet ist, und dass es - weil diese Wiedereingliederung zu-nehmend weniger gelingt - immer mehr zur Scheinbe-schäftigung wie ABM etc. übergegangen ist, welche die Menschen nach ein oder zwei Jahren und nach dem Verbrauch erheblicher Mittel dorthin wieder ausspuckt, wo es sie aufgelesen hat, in die Arbeitslosigkeit. Die Masse der staatlichen Arbeitsförderung dient also nicht der Beseitigung der Arbeitslosigkeit, sondern ihrer Kaschierung. Dieser Zustand kann nur durch private Initiative und bürgerschaftliches Engagement durchbrochen werden. Auf der Basis von ABM-Stellen sind auch durchaus schon viele nützliche Initiativen entstanden, die meisten davon sind aber nach Auslauf der Förderung genauso wieder verschwunden. Selbsthilfe und Eigenarbeit brauchen darum, auch und gerade wenn sie staatliche Hilfe in Anspruch nehmen wollen, eine eigene, unabhängige und zuverlässige materielle Basis.
Im Zusammenhang mit wirksamer Hilfe für Drittländer ist viel von NGOs (Non- Government-Organizations) als effizienteste Struktur die Rede. Wir verstehen uns als NGO im eigenen Lande, und solch ein Engagement ist gegenwärtig bitter nötig geworden.

Wohin geht das Geld?
Gläserne Taschen. Bisher haben wir in unseren Projekten jede Mark abgerechnet, und das soll auch in Zukunft so sein. Zielbestimmung. Paten und Geldgeber/ Investoren haben die Möglichkeit zu bestimmen, wohin ihr Geld gehen soll, auch innerhalb der einzelnen Projekte.
Information. Einige Projekte haben wir Ihnen bereits vorgestellt, andere werden folgen. Wir berichten dazu regelmäßig in unserem Rundbrief »Mach et«. Darüber hinaus berichten wir gerne vor Ort. Kontrolle. Es gibt jederzeit die Möglichkeit, sich direkt vom Stand der Projekte und der Verwendung des Geldes zu überzeugen.

Der Verein MACH MIT! bündelt alle genanten NGO-Aktivitäten finanziell und steht für Steuer-bescheinigungen gerade. Wir laden zum Mitmachen ein. Unterstützen Sie unsere Aktivitäten durch eine zeitweilige Spendenpatenschaft. Gerne senden wir unser mehrmals jährlich erscheinendes Info »Mach et« zu.

Spendenkonto:
MACH MIT! Stadtsparkasse Köln (BLZ 370 501 98) Kto. 1011 342 704

Info und Kontakt:
Martin Rausch, Im Weidenbruch 174 a, 51061 Köln
Tel. 0221-638297, martinrausch@foni.net
SSM, Düsseldorfer Str. 74, 51063 Köln
Tel. 0221-6403152, Fax 6403198 (h.weinhausen@ina-koeln.org)

 

 

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