Protokoll unseres Arbeitstreffens
- Ums Menschsein geht es... - Zukunftswerkstatt Jena 2002

Protokoll 19.2.2002:

Dieses Treffen zeichnete sich durch eine sehr angeregte und auch interessante Diskussion aus, so das es mir, obwohl ich versucht habe viel mitzunotieren, doch schwerfällt, eine entsprechende Strukturierung zu finden.

Dieses Protokoll gibt deshalb nur einen kleinen Eindruck der Komplexität unserer Fragestellungen wieder.

Der Ausgangspunkt war die Frage: Wie löse ich den Widerspruch: ich muss jobben, will aber frei an/in anderer Gesellschaft arbeiten? Diese Frage ist eine Frage, die auch schon am Wochenende zur krit. Psych. ("Ums Menschsein geht es") in Hütten gestellt wurde und die wir so mitgenommen haben, um noch mit dran zu arbeiten.

Diese Frage spricht ganz deutlich das Thema der Möglichkeiten/Handlungsmöglichkeiten - Bedingungen an. Dabei stellte Petra die Frage: Gibt es zu viele Möglichkeiten? Nach ihrer Erfahrung im Umgang mit jungen Menschen fällt es ihnen schwer, aus der Vielzahl von Möglichkeiten auszuwählen. Es scheint eine Zukunftsangst die Handlungsmöglichkeiten dann doch so sehr einzuschränken, dass eine Lähmung zu beobachten ist. Also, eher überhaupt keine Handlung mehr, weder Aufbegehren noch Befreien.
Welche Gründe gibt es, das Nachdenken zu verdrängen?

Studenten, die sich während des Studiums politisch engagieren, verlieren nach Eintritt in das Erwerbsleben ihren Elan und Interesse. Ist das Engagement eher eine Modeerscheinung? Und was bewegt die jungen Menschen, sich zu betätigen? Ist es aus der Motivation heraus - einfach anders zu sein, sich zu individualisieren. Also, anders als der Mainstream.
Es ist vergleichbar mit: DEN einen Kunden gibt es nicht mehr -> auf der einen Seite geht er bei Aldi einkaufen - auf der anderen Seite leistet er sich bspw. ein außergewöhnlich teures Parfum. Mit anderen Worten: der Kunde agiert in verschiedenen Rollen-> zeigt das ein gespaltenes Leben?

Wie wollen wir bei der Auswahl der Fragen vorgehen? Vorschlag: Andere sollten sich in ihren Problemen wiederfinden. Die Position : Wo stehen wir? mit einbeziehen.
Inwieweit spiegeln sich die Gedanken der Krit. Psych. in unseren Handlungsweisen wider? Schauen wir noch durch die "Brille" oder manifestiert es sich schon in unseren Verhaltensweisen.

Reiner sprach von seinen Erfahrungen in der Weiterbildung und gab ebenfalls den Eindruck wider, dass das Gefühl für Verhaltensweisen abhanden kommt (was mache ich, was nicht), als würde die Ontogenese nicht abgeschlossen. Es fehlt einfach der Respekt, es ist in dem Moment den so Handelnden nicht bewusst. Was ist in diesem Falle Respekt? Die Beachtung des Anderen?
Intersubjektivität
Sollte die Idee der Subjektivität -> das bewusste Verhalten zu... eingefordert werden?
Gleichnis Hamsterrad: Wie kann die Energie, die für das Hamsterrad aufgebracht wird, umgeleitet werden zum Ausstieg aus dem Rad? Was motiviert mich, aus dieser Situation herauszugehen? Wie kann diese Kraft aktiviert werden? Hilft das gesellschaftliche Verständnis - der 2.Möglichkeit des Handelns?

Die nächsten Termine sind:

  • 27.02.2002: Vernissage zur Ausstellung Goethes Farbenlehre im Volkshaus Jena; Treff: 19.00 Uhr vor dem Volkshaus
  • Di. 05.03.2002: Zukunftswerkstatt
  • Di. 26.03.2002: Theorie zur Krit. Psych. (noch mal Gesamtübersicht der Inhalte, um sie mit Fragen in Bezug setzen zu können)
  • 24.5.-26.5.2002: Wochenende in Bad Sulza

Protokoll (wieder) von Carmen

 

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